Rostock. Erstmals ist einem Patienten im Nordosten nach Angaben der Unimedizin Rostock eine Leber trotz unterschiedlicher Blutgruppen von Spender und Empfänger transplantiert worden. Die Leber des 69 Jahre alten Patienten aus Rostock sei durch eine Autoimmunerkrankung stark geschädigt worden, ein Spenderorgan habe sich nicht gefunden, teilte die Universitätsmedizin am Dienstag mit.
Schließlich habe die Ehefrau des Mannes einen Teil ihrer Leber gespendet, obwohl beide unterschiedliche Blutgruppen haben. Lebertransplantationen zwischen Lebenden über Blutgruppen hinweg seien in Deutschland zwar bekannt, würden aber nur sehr selten umgesetzt, hieß es. In der Vorbehandlung mussten die Blutgruppen-Antikörper des Empfängers mit Medikamenten unterdrückt werden.
Mit einem speziellen Blutwäscheverfahren wurden den Angaben zufolge verbliebene Antikörper aus dem Blut gefiltert. Er habe die Behandlung und Transplantation gut überstanden und sei bereits Ende Juli aus der Klinik entlassen worden. Die Leber seiner Ehefrau werde sich von selbst wieder regenerieren.
Quelle: dpa/mv