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PatienteninfoTestosteronmangel behandeln

Testosteron ist das wichtigste Sexualhormon des Mannes. Doch vor allem im letzten Lebensdrittel leiden viele Männer unter einem Testosteron-Defizit. Die Folgen wie nachlassende Libido, Erektionsprobleme, unliebsame Fettpolster und Energieverlust machen den meisten Männern zu schaffen.

Auch Männer kommen in die Wechseljahre – die Andropause. Allerdings ist nicht jeder Mann davon betroffen. Neueste Studien haben gezeigt, dass etwa jeder zehnte Mann über Symptome klagt, die auf einen Testosteronmangel zurückzuführen sind: Abgeschlagenheit und Müdigkeit, nachlassende Lust auf Sex, Schlafstörung, vermindertes Konzentrationsvermögen.

  • Der Testosteronmangel äußert sich u.a. durch diese Symptome:
  • Unfruchtbarkeit durch eine verminderte Spermienanzahl
  • Rückgang von sexuellem Verlangen und Aktivität
  • Erektionsprobleme
  • Kleine oder schrumpfende Hoden
  • Verlust von Achsel- oder Schambehaarung, verminderter Bartwuchs
  • Hitzewallungen
  • Gynäkomastie (Vergrößerung der männlichen Brustdrüse)
  • Osteoporose (Verringerung der Knochenmasse und Veränderung der Knochenqualität)

Die Andropause zeigt sich als schleichender Prozess, der zwischen dem 40sten und 50sten Lebensjahr eintreten kann. Über Jahre hinweg baut sich der Testosteronspiegel langsam ab. Grund dafür ist eine verminderte Durchblutung in den Hoden – die Hoden produzieren über 95 Prozent des Testosterons. Auch die Zunahme von Bauchfett, der Verlust von Muskulatur, körperliche Inaktivität und Rauchen beeinflussen diese Hormonumstellung.

Testosteron natürlich steigern

Wenn ein Testosteronmangel festgestellt wurde, können Sie selbst aktiv werden. Ein gesunder Lebensstil hat einen erheblichen Einfluss auf die Testosteron-Produktion. So bringen Sie die körpereigene Testosteron-Produktion wieder auf Trab:

Sport: Wirkungsvoll ist ein hoch-intensives Intervall-Training. Besonders kurze Trainingseinheiten, Krafttraining oder ein 20- bis 40-minütiges Lauf-Intervalltraining regen den Stoffwechsel an. Bei Männern konnte nach intensivem Training eine Testosteronspiegelerhöhung von bis zu 40 Prozent im Blut gemessen werden.

Testosteron-Kick: Wettkämpfe beeinflussen den Testosteronspiegel. Die Sieger eines Fußballspiels haben etwa doppelt so hohe Testosteronwerte wie die Verlierer.

Ernährung: Senken Sie die Kalorienaufnahme. Wenn Sie ab 18 Uhr keine Kohlenhydrate zu sich nehmen und auf Zucker verzichten, kann dies Ihren Testosteronwert steigern.

Bauchumfang reduzieren: Männer, die einen Bauchumfang von über 94 cm haben, sollten ihr Bauchfett reduzieren. Denn das viszerale Bauchfett wandelt das Hormon Testosteron in das weibliche Hormon Östradiol um. Je geringer der Bauchumfang, desto höher der Testosteronspiegel.

Stress: Unter Stress wird Cortisol ausgeschüttet. Es sorgt für einen Energieschub, ist jedoch auch eine Art Gegenspieler für Testosteron und gleichzeitig schlecht für Ihre Immunabwehr. Durch Abbau von Stress erhöhen sich die Testosteronwerte innerhalb kurzer Zeit.

Gesunde Fette: Das Testosteronmolekül besteht biochemisch gesehen aus einer Fett-Formel. Daher ist die Aufnahme von gesunden Fetten, die zum Beispiel in Nüssen oder Avocados enthalten sind, wichtig für Ihren Testosteronhaushalt.

Guter Schlaf: Schlafmangel sorgt für einen Abfall der Testosteronwerte. Wenn Sie früh am Morgen ausgeschlafen aufstehen, ist Ihr Testosteronwert am höchsten.

Medikamente als Testosteronersatz

Bei älteren Männern sollte nur ein ausgeprägter Testosteronmangel behandelt werden, der Beschwerden verursacht. Dadurch können männliche Geschlechtsmerkmale erhalten, Knochendichte, Muskelkraft und sexuelle Leistungsfähigkeit sowie Wohlbefinden gesteigert werden.

Das Testosteron kann per Injektion, Tabletten, Pflaster, Implantat oder Gel verabreicht werden. Viele Patienten stellen häufig sehr positive Wirkungen aufgrund der Therapie fest. Ist ein Testosteronmangel die Ursache für Erektionsprobleme, lassen sich diese oft gut behandeln. Sprechen Sie mit Ihrem behandelnden Arzt auch über Risiken und Nebenwirkungen.

Auf keinen Fall darf das Sexualhormon Männern mit Prostatakrebs oder bestimmen Brustkrebsformen verabreicht werden. Die Gabe von Testosteron erhöht nach derzeitigem Wissensstand zwar nicht die Wahrscheinlichkeit, ein Prostatakarzinom zu entwickeln, verschlechtert aber eine bestehende Erkrankung.

Testosteronmangel – was tun?

Hat Ihre Konzentrations- und Belastungsfähigkeit am Arbeitsplatz nachgelassen? Fühlen Sie sich abgeschlagen, müde und lustlos? Können Sie sich kaum aufraffen, um körperlichen Aktivitäten wie Sport nachzugehen? Wenn Sie diese Fragen mit “ja” beantworten, sollten Sie sich im Interesse Ihrer Gesundheit untersuchen lassen. Wichtig zu wissen: Diese Beschwerden können die Ursache für einen Testosteronmangel, aber auch für andere Erkrankungen sein.

Quelle: Dohle GR et.al.: Leitlinie Männlicher Hypogonadismus. J. Reproduktionsmed. Endokrinol 2013; 10 (5-6); 279-292. Download unter https://uroweb.org/wp-content/uploads/EAU_Guidelines.pdf

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