Das 2005 eingeführte Mammographie-Screening ermöglicht offensichtlich eine frühzeitigere Diagnose auch der aggressiven Tumorsubtypen. Darauf weist eine auf dem Landeskrebsregister Nordrhein-Westfalen basierende Analyse der Daten von 53.375 Patientinnen hin, wie die Medizinische Fakultät der Universität Münster erklärt.
Aus den Daten wurde die Erkennungsrate invasiver Mammakarzinome durch die Früherkennungsuntersuchung und während des nachfolgenden zweijährigen Intervalls ermittelt. Basierend auf immunhistochemischen Untersuchungen wurden Subgruppen hinsichtlich der Tumoraggressivität gebildet.
Die detaillierte Analyse dieser aggressiven Mammakarzinome zeige unter Hormonrezeptor-negativen und Her2-positiven Karzinomen sechsfach höhere und unter triple-negativen Karzinomen zweifach höhere Erkennungsraten im Screening als im Intervall. 77 Prozent der aggressiven Subtypen würden im Screening diagnostiziert, 23 Prozent im Zweijahresintervall. Die Erkrankungsgruppe sei bei Frauen ab dem 60. Lebensjahr häufiger als bei Frauen zwischen 50 und 59 Jahren.
Quelle: Prange A et al. Higher Detection Rates of Biologically Aggressive Breast Cancers in Mammography Screening than in the Biennial Interval. Fortschr Röntgenstr 2018; DOI: 10.1055/a-0657-3970