TSH-Wert“Wir machen Leute krank, die nicht krank sind” Dr. Barbara Teutsch 7 Min. 20. März 2022 HA 05/22 Facebook Twitter WhatsApp SMS E-Mail Link Viele Menschen nehmen Levothyroxin ein, obwohl sie es nicht bräuchten. Prof. Martin Fassnacht erklärt, wie Hausärzte gegensteuern können. © Md Ariful Islam - iStockphoto “Wir machen Leute krank, die nicht krank sind”Wie hoch ist in Deutschland der Anteil der Patienten, die unnötigerweise Levothyroxin einnehmen?Das ist viel. Welcher Schaden kann dadurch entstehen?Um unnötige Verordnungen von vornherein zu vermeiden: Wie sollten Ärzte bei einer subklinischen Hypothyreose verfahren? Ab welchem TSH-Wert ist Levothyroxin induziert?Bei welchen Patienten sollten Hausärzte versuchen, Levothyroxin abzusetzen?In einer Studie [2] hat das Absetzen auch bei etwa 12 Prozent der Patienten mit initial manifester Hypothyreose funktioniert.Ist es Ihrer Erfahrung nach also schwierig, Patienten vom Absetzen zu überzeugen?Apropos morgendlicher Zinnober: Wenn ein Patient Levothyroxin einnehmen muss, ist die spätabendliche Gabe dann eine Alternative?Wie sollten Ärzte beim Absetzen vorgehen?Wie viele Patienten haben nach dem Absetzen Ihrer Erfahrung nach normale Werte?Im Rahmen einer Studie [3] haben zwei Labore, die unterschiedliche Assays zur Bestimmung der Schilddrüsenhormone nutzen, dieselben Proben untersucht – bei unter 50 Prozent war das Ergebnis konkordant. Was bedeutet das für die Praxis?Wie hoch ist in Deutschland der Anteil der Patienten, die unnötigerweise Levothyroxin einnehmen? Prof. Martin Fassnacht: Dazu gibt es keine guten Daten. Aber ich schätze, es sind mindestens 50 Prozent. Das ist viel. Welcher Schaden kann dadurch entstehen? Zum einen ist es gar nicht so einfach, die Patienten dauerhaft im Zielbereich zu halten. Auch wenn sie immer die gleiche Dosis einnehmen, kann es durch äußere Faktoren zu einer Unter- oder Überversorgung kommen. Dann entsteht potenziell ein gesundheitlicher Schaden. Zweitens kommt es zu einem ökonomischen Schaden durch unnötige Medikamente und Laborkontrollen. Und der aus meiner Sicht entscheidendste Faktor: Wenn man jeden Tag eine Tablette nehmen muss, fühlen sich viele Menschen bewusst oder unbewusst langfristig kränker. Wir machen damit Leute krank, die nicht krank sind, und das ist aus meiner Sicht das relevanteste dieser drei Probleme. Um unnötige Verordnungen von vornherein zu vermeiden: Wie sollten Ärzte bei einer subklinischen Hypothyreose verfahren? Ab welchem TSH-Wert ist Levothyroxin induziert? Ich selbst habe mich bis vor kurzem immer an den Cut-off-Wert von 10 mU/l gehalten. 2019 ist dann eine Praxis-Leitlinie im BMJ erschienen [1], die den Cut-off auf 20 gesetzt hat. Diese Empfehlung ist umstritten, weil ihr nur eine geringe Datenbasis zugrunde liegt. Ich denke, dass jemand, der einen Wert von 15 hat, zumindest am Anfang eine strengere Kontrolle braucht, ob nicht aus 15 doch irgendwann 25 werden und er Symptome bekommt. Bei Vorträgen propagiere ich als Grenzwert dennoch gern die 20, weil ich hoffe, dass sich die Ärzte dann zumindest an die 10 halten. Facebook Twitter WhatsApp SMS E-Mail Link Weiterlesen Interview zu Bildschirmnutzung bei Kindern “Ohne Leere kann nichts entstehen” Medizinischer Dienst Daten für 2023: Bei 2680 Patienten Behandlungsfehler mit Folgen Expertengespräch TSH: Ab 70 Jahren gelten höhere Grenzwerte Login Registrieren Suchen Newsletter × E-Mail-Adresse: E-Mail-Adresse vergessen? Schreiben Sie uns. Passwort: Passwort vergessen? 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