Kann nach Erreichen einer Remission bei Patienten mit einer rheumatoiden Arthritis die Therapie mit krankheitsmodifizierenden Medikamenten (DMARDs) oder Biologika schrittweise abgesetzt werden? Diese Frage wird kontrovers diskutiert. So konnte in einigen Studien gezeigt werden, dass es nach Absetzen in bis zu 90 Prozent der Fälle zu einem Rezidiv kommt und zwar unabhängig von der Substanzgruppe. Und Rezidive bedeuten mehr Gelenkschäden. Aber es gibt auch Studien mit Rezidivraten nach Absetzen von ca. 50 Prozent, so dass bei konsequenter Fortführung der Therapie jeder Zweite umsonst behandelt wird. Es zeigte sich in der Bildgebung auch kein Progress der Gelenkschädigung. Als offizielle Empfehlung gilt, dass bei einer dualen Therapie mit einem Bio-logikum und Methotrexat zunächst die Dosis des Biologikums reduziert werden sollte. Doch ob und wie lange die Autoimmunität bei der RA reversibel ist, weiß man nicht. Somit bleibt auch die Frage nach dem richtigen Zeitfenster für die immunsuppressive Therapie unbeantwortet.
Quelle: 122. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin, 9. bis 12.4.2016 in Mannheim