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LeserbriefeCorinna-Virus bis Corona-Pandemie

Diese Themen haben unsere Leser im April bewegt.

Danke für tolle Tipps

Aktuell sind (nicht nur) wir Hausärzte sehr beschäftigt, da hilft es ungemein, dass Sie uns Ihre tollen Tipps zur Verfügung stellen! Ein ehrlich gemeintes großes Lob und Dankeschön an Sie! Weiter so!

Stephanie Fromke, Fachärztin für Chirurgie und in Weiterbildung Allgemeinmedizin, Freiburg


“Gegen die Panik”

Das Virus Corinna Corona hat uns eine liebe Patientin geschenkt. (siehe Bild)

Gerit Stefan


Pandemie-Strategie kritisch hinterfragen

Die Erkrankung mit dem Coronavirus ist in aller Munde. Nach dem, was bisher bekannt ist, kann diese Krankheit durchaus mit der Virusgrippe (Influenza) in Bezug auf Infektiosität, Krankheitsverlauf und Mortalität verglichen werden. Bei einer besonders schweren Influenza-Epidemie 1995/96 waren unter den jährlichen ca. 800.000 Verstorbenen in Deutschland auch ca. 30.000 Grippetote (ca. 3,5 Prozent).

Bei meiner Tätigkeit als Hausarzt kamen bei schweren Influenza- Epidemien etwa zwei Wochen täglich über 150 Patienten in meine Praxis, Hausbesuche steigerten sich bis auf 20/Tag. Laboruntersuchungen auf Influenza wurden- da ohne Bedeutung für den behandelnden Arzt – nur selten am Anfang der Erkrankungswelle vorgenommen. Todesfälle durch Influenza ohne Begleiterkrankungen gab es nicht. Krankenhauseinweisungen erfolgten wegen Influenza grundsätzlich nicht. Verordnet wurden Schmerz-/Fiebermittel und Hustenblocker.

Die Grippe-Epidemien endeten in meiner Praxis abrupt nach zwei bis drei Wochen, weil nach ca. zehn Tagen vermutlich alle die von mir betreuten Patienten mit dem Virus Kontakt hatten. Der entscheidende Unterschied zum jetzigen Vorgehen bei der Corona-Pandemie war, dass wir Hausärzte für die Behandlung einer Virusgrippe wie selbstverständlich zuständig waren und nicht Virologen, Beamte und Politiker. Unser Hausarztsystem bestand seine Bewährungsprobe.

Es gab keine Wirtschaftskrise, die Aktien stürzten nicht ins Uferlose ab, in den Geschäften gab es Toilettenpapier und Konserven, die Behandlung war bei Budgetierung fast kostenneutral. Patienten fühlten sich bei uns Hausärzten in guten Händen und verhielten sich außerordentlich besonnen. Meine “Damen” (Praxispersonal) organisierten den geänderten Praxisablauf gelassen und professionell.

Ich hoffe sehr, dass nach Abklingen der Coronavirus-Pandemie kritisch hinterfragt wird, ob im Vergleich zu früher die jetzige Behandlungsstrategie wirklich sinnvoll war. Die nächste Grippe-Epidemie kommt bestimmt.

Dr. Eberhard Laas, Facharzt für Allgemeinmedizin, Großheubach

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