Bei den Therapieoptionen zur Behandlung schmerzhafter Muskelverspannungen gab es in den vergangenen Jahren starke Einschnitte. Wegen dem Auftreten schwerer kutaner Nebenwirkungen und dem hohen Suchtpotenzial ruht die Zulassung von Tetrazepam, das bis dahin das am häufigsten verordnete Muskelrelaxans war.
Der Wirkstoff Tolperison ist aufgrund einer ungünstigen Nutzen-Risiko-Bewertung bei Muskelverspannungen nicht mehr zugelassen. Für das muskelentspannende Analgetikum Flupirtin wurde im Mai 2018 die Zulassung widerrufen.
Die dadurch entstandene Lücke kann zum Beispiel das zentral wirksame Myotonolytikum Pridinolmesilat (Myopridin®) schließen.
Der bewährte und 2015 in Deutschland zugelassene Wirkstoff kann zur Behandlung von zentralen und peripheren Muskelspasmen, Lumbalgie, Torticollis und allgemeinen Muskelschmerzen bei Erwachsenen eingesetzt werden. Die Applikation kann oral und auch intramuskulär erfolgen [1, 2].
Es besteht keine Suchtgefahr. Darüber hinaus ist die Langzeitanwendung des Wirkstoffs ohne Laborwertkontrollen möglich. Insgesamt hat sich Pridinolmesilat in klinischen Studien und Anwendungsbeobachtungen als wirksam und gut verträglich erwiesen [3].
Quellen:
1. Fachinformation Myopridin Tabletten, Stand Dezember 2017
2. Fachinformation Myopridin Injektionslösung, Stand Juli 2016
3. Hopfenmüller W et al: Abschlussbericht der Metaanalyse zum Nachweis der therapeutischen Wirksamkeit von Pridinolmesilat 2008. Data on file
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