Beim klinischen Management der Herzinsuffizienz (HI) galten die Biomarker BNP und NT-proBNP bislang als gleichwertig. Dies scheint sich mit Einführung der ARNI zu ändern, wie Prof. Fabian Knebel, Charité Berlin, erläuterte. Wird ein ARNI appliziert, kann nunmehr das NT-proBNP herangezogen werden. Natriuretische Peptide wie das NT-proBNP und BNP werden in den ESC-Leitlinien – wenngleich mit verschiedenen Schwellenwerten – als gleichwertige Biomarker geführt. Sollte bei einer Medikation allerdings ein ARNI (Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor) zum Einsatz kommen „erhöht sich paradoxerweise der Plasmaspiegel von BNP, obwohl es dem Patienten besser geht, er also ein Responder ist“, merkt Knebel an. Unter einer ARNI-Therapie kann also nur das NT-proBNP als verlässliches Steuerungsinstrument angesehen werden. Grund dafür: ein ARNI hemmt den BNP-Abbau; dies ist beim NT-proBNP nicht der Fall.
Eine neuere Metaanalyse ergibt für diejenigen Patienten, deren Therapie mit einem Biomarker überwacht wird, signifikante Überlebensvorteile (p=0,004), nicht allerdings für Patienten ab 75 Jahre [1]. Aufgrund der GUIDE-IT Studie sieht Knebel für HI-Patienten einen Zielwert des NT-proBNP von kleiner 1000 pg/ml als momentan datenmäßig am meisten gestützt an [2].
Quelle: Symposium: Herzinsuffizienz abschätzen oder abklären? DGIM, Mannheim, 10. April 2016; Veranstalter: Roche Diagnostics Deutschland
Literatur:
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- Troughton RW et al: Eur Heart J 2014; 35(23):1559-67.
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- Felkner GM et al: JACC Heart Fail 2014: 2(5):457-65