Unabhängig davon, ob der Patient symptomatisch ist oder nicht, muss ein Vorhofflimmern (VHF) mit entsprechendem Risiko-Score lebenslang behandelt werden. Zur Schlaganfallprophylaxe ist eine orale Antikoagulation indiziert, wobei die Leitlinien der europäischen kardiologischen Gesellschaft (ESC) sich für die Verordnung eines NOAK aussprechen.
"Allerdings besteht in dieser Hinsicht hierzu- lande noch eine Fehl- und Unterversorgung", das meint Dr. Thomas Schramm, Köln. Die von der Bayer Vital GmbH initiierte Kampagne "Rote Karte dem Schlaganfall" startet jetzt in das siebte Jahr und hat das Ziel, in der Bevölkerung, aber auch in der Ärzteschaft das Bewusstsein für die mit dem VHF verbundenen Risiken zu schärfen.
Zur Schlaganfallprophylaxe gehören neben der oralen Antikoagulation auch allgemeine Maßnahmen und ein Abbau von Risikofaktoren. Besondere Bedeutung kommt dabei der regelmäßigen körperlichen Aktivität zu, betonte Prof. Hans Georg Predel von der Deutschen Sporthochschule in Köln. Im Praxisalltag klafft nach seiner Darstellung aber noch eine deutliche diagnostische Lücke, vor allem das asymptomatische VHF wird oftmals nicht erkannt. Wird die Diagnose gestellt, so unterbleibt nach Schramm häufig eine effektive Therapie. Als eine der wahrscheinlichen Ursachen hierfür nannte der Kardiologe eine deutlich übersteigerte Risikowahrnehmung bezüglich des Blutungsrisikos unter der Antikoagulation.
Quelle: Pressekonferenz zur Aufklärungskampagne "Aktiv gegen den Schlaganfall" am 27.02.18 in Leverkusen