Verordnet man Patienten Metformin plus einen Protonenpumpenhemmer (PPI), ist das ein „Rezept für die Verordnung einer Neuropathie über einen Vitamin-B12-Mangel“, stellte Prof. Karlheinz Reiners, Erkelenz, klar. Man soll also Patienten mit PPI oder Metformin (Typ-2-Diabetiker) mit bis zu 1000 µg/ Tag B12 substituieren. Dazu eignet sich das Produkt B12 Ankermann®, das mit 1000 µg Cyanocobal-amin pro Dragee das höchst dosierte orale Vitamin-B12-Präpärat in Deutschland ist. Gemäß Cochrane ist oral verabreichtes Cya-nocobalamin – selbst bei Malabsorption – mit Dosierungen von 1000–2000 µg ebenso effektiv wie die intramuskuläre Gabe. Eine Überdosierung von B12 ist nicht möglich, nur mit B6, sagte Reiners.
Menschen mit einem B12-Mangel (< 150 pmol/l) haben ein doppelt so hohes Risiko, in den nächsten drei Jahren an einer Alzheimer-Demenz zu erkranken, stellte Dr. Andreas Leischker, Krefeld, fest. Bis zu einem Drittel der Patienten mit Depression haben einen manifesten B12-Mangel.
Gesamt-Vitamin B12 zu bestimmen, ist zwar kostengünstig, aber nicht sensitiv genug. Deshalb rät Prof. Rima Obeid, Homburg/Saar, zusätzlich Holo-TC zu messen: ist das mit < 35 pmol/l niedrig, liegt ein Mangel vor, MMA steigt an auf > 300 nmol/l und ebenso reichert sich Homocystein auf > 10 µmol/l an. Homocystein ist kein spezifischer Marker und kann auf einen B6 und Folsäure-Mangel hinweisen. Mit Sicherheit besteht kein Mangel, wenn MMA und Homocystein im Normbereich liegen.
Quelle: 6. Vitamin B12-Symposium: „Wissen, was Nerven bewahrt“, Wörwag Pharma, München, Mai 2017