Bis zu 30 % der über 75-Jährigen leiden laut PD Dr. Marija Djukic, Weende-Göttingen, unter Vitamin-B12-Mangel. Bei Patienten dieser Altersgruppe mit Verdacht auf Demenz erwies sich das Defizit als zweithäufigste Ursache der kognitiven Probleme. Deshalb sollten besonders Allgemeinärzte, so Dr. Djukic, „bei Demenz stets auch an einen Mangel an B-Vitamin denken“. Die häufigste Ursache dafür ist bei geriatrischen Patienten eine atrophische Gastritis und infolgedessen eine unzureichende Resorption des Vitamins: „Etwa die Hälfte ist von dieser Erkrankung der Magenschleimhaut betroffen“. Ebenso können Medikamente wie Metformin oder PPI laut Prof. Karlheinz Reiners, Würzburg, zur Unterversorgung beitragen. Eine weitere Risikogruppe sind Veganer und Vegetarier. Dabei geht der Grad des Mangels laut Prof. Rima Obeid, Aarhus Universität, „mit der Strenge der Kost einher“.
Zur frühzeitigen Diagnose des Defizits empfiehlt Prof. Obeid wegen der mangelnden Sensitivität einzelner Marker die kombinierte Messung mehrerer: „Eine schrittweise Diagnosestrategie, die mit dem Screening der Konzentration von Holotranscobalamin anstelle von Serum-Vitamin B12 beginnt“. Besteht ein Mangel, sollte umgehend eine hochdosierte orale Therapie erfolgen, um laut Dr. Djukic „schwerwiegende und irreversible Schädigungen zu vermeiden“. Selbst bei Malabsorption ist dazu eine alleinige orale Therapie ebenso effektiv wie die parenterale Gabe. „Das Vitamin muss dabei ausreichend hoch dosiert werden, wie etwa mit Vitamin B12 Ankermann®“, so Prof. Reiners.
Quelle: Fachsymposium „Von Gravidität bis Greisenalter – Vitamin B12 für gute Nerven“, Hamburg 23.4.2016, Wörwag Pharma GmbH & Co. KG