Was bereits mehrere Studien bei Erwachsenen zeigen, konnte nun auch bei Kindern bestätigt werden: Die hochdosierte orale Therapie mit Vitamin B12 ist zum Ausgleich eines Vitamin-B12-Mangels genauso wirkungsvoll wie die intramuskuläre Applikation. So lautet das Ergebnis einer aktuellen Studie mit Teilnehmern im Alter von einem Monat bis 18 Jahren [1].
Die Wissenschaftler empfehlen daher, bei Kindern mit Vitamin- B12-Mangel zukünftig die orale Substitution als Therapie erster Wahl zu nutzen.
Die Vorteile einer oralen Behandlung liegen auf der Hand: Die Patienten tolerieren die Verabreichung von Tabletten besser, Komplikationen werden vermieden und die Kosten der Behandlung sind geringer [1,4]. Voraussetzung ist, dass Vitamin B12 ausreichend hoch dosiert wird. Bei hoher oraler Dosierung kann das Vitamin auch passiv durch Diffusion über die Darmschleimhaut aufgenommen werden.
Dabei gelangt ein wesentlicher Teil unabhängig vom Intrinsic Factor in die Blutbahn und umgeht so mögliche Resorptionsstörungen [2, 4]. Wie eine Dosisfindungsstudie bei älteren Menschen zeigte, sind Konzentrationen ab 600 µg zum Ausgleich eines Vitamin-B12-Mangels effektiv [3]. Am wirksamsten war die Dosierung von 1.000 µg (enthalten z. B. in einem Dragee B12 Ankermann®).
Literatur
- Sezer RG et al.: Hematology 2018. DOI: 10.1080/10245332.2018.1456023
- Vidal-Alaball J et al.: The Cochrane Database Syst Rev 2005; Jul 20 (3): CD004655
- Eussen SJPM et al.: Intern Med 2005; 165: 1167–1172
- Bolaman Z et al.: J Clinical Therapeutics 2003; 25 (12): 3124–3134
Nach einer Presseinformation von Wörwag