Eine Vielfalt an Wirkstoffen steht zur Verfügung, um bei Patienten mit Typ-2-Diabetes die glykämische Kontrolle zu erreichen. Doch sind Komorbiditäten und das Alter der Patienten bei der Auswahl des geeigneten Wirkstoffs zu berücksichtigen.
Beim Einsatz oraler Antidiabetika bleibt weiterhin Metformin die erste Wahl, dessen breiterer Einsatz nun infolge der Indikationserweiterung bis zu einer Niereninsuffizienz im Stadium 3 möglich ist, sagt Dr. med. Stephan Arndt, Rostock. Die Standarderweiterung nach Metformin-Monotherapie stellt derzeit Sitagliptin dar, aufgrund seiner guten Verträglichkeit, der breiten Einsatzmöglichkeiten bei Niereninsuffizienz und der kardiovaskulären Sicherheit. SGLT2-Inhibitoren könnten die neue Standardtherapie bei Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen werden.
Hirnleistung und Sturzgefahr müssen insbesondere bei der Auswahl der Therapieform für ältere Patienten berücksichtigt werden, betont PD Dr. med. Dr. Univ. Rom Andrej Zeyfang und sagt: „Hypoglykämievermeidung ist oberstes Gebot im hohen Lebensalter“. Er empfiehlt, die FORTA-Liste für Ältere zu nutzen. Bei den antihyperglykämischen Medikamenten stehen nur die DPP4-Hemmer in Gruppe A der wünschenswerten Medikamente. Glibenclamid dagegen steht in Gruppe D, sollte also nicht eingesetzt werden, betont Zeyfang. Wichtig sei zudem, geriatrische Assessments einzusetzen. So kann beispielsweise mittels Geldzähltest die Fähigkeit zum eigenständigen Durchführen einer Insulintherapie rasch ermittelt werden.
Quelle: Symposium der BERLIN-CHEMIE AG Die Vielfalt des Typ-2-Diabetes – Ein Blick ins Wartezimmer. 52. DDG, 25.5.2017 Hamburg