Die Therapie des Typ-2-Diabetes im Alter ist kein Hexenwerk, aber dennoch sollten einige Besonderheiten Berücksichtigung finden, meinten erfahrene Diabetologen während des DDG in Berlin. Sicherlich hat die Vermeidung von Hypoglykämien einen noch größeren Stellenwert als ohnehin schon in der Diabetesmedikation, da bei dieser Alterskohorte Stürze fatale Folgen haben können, so Dr. Andreas Lueg aus Hameln.
"Dies sei auch ein Grund", erklärte Lueg, "weshalb die HbA1c-Ziele großzügiger auszulegen sind." Basal- sowie Mischinsuline eignen sich besonders für alte Menschen, weil sie wenig Hypoglykämien verursachen. Beim Start einer BOT* sollte, so Lueg, mit kleiner Dosis begonnen werden, mit 8 bis 12 IE Insulin glargin "zumeist morgens". Die oralen Antidiabetika wie Metformin und/oder ein DPP-4-Hemmer (Sitagliptin, Xelevia®) werden in der Regel beibehalten.
In der Folge wird das Basalinsulin nach Bedarf auftitriert; ist der Blutzuckerwert noch 180 mg/dl oder höher, noch mit jeweils 6 IE. Doch irgendwann muss meist ein kurzwirksames Insulin On-top gegeben werden. Aber alten Patienten fällt die richtige Injektion oftmals schwer, weiß Lueg. Ebenso treten Beschwerden auf, dass die große Insulindosis brennt. Dem kann mit höher konzentrierten Insulin (Liprolog® 200 E/ml) begegnet werden.
Quelle: Symposium: Typ-2-Diabetes – (k)eine Frage des Alters, im Rahmen des DDG, Berlin, 09.05.18; Veranstalter: Berlin Chemie AG