Obgleich sich die neue 2e-Leitlinie zur Gichtarthritis primär an Rheumatologen wendet, hat sie auch Implikationen für den Hausarzt. Laut Dr. Anne-Kathrin Tausche, Dresden, wird noch stärker auf eine stabile klinische Remission abgezielt, die als Freiheit von Gichtanfällen und Rückbildung von Tophi definiert ist.
Unabdingbar hierfür ist eine dauerhafte Reduktion der Serum-Harnsäure auf < (kleiner gleich) 6 oder in schweren Fällen < (kleiner gleich) 5 mg/dl. Primär werden hierzu Xanthinoxidase-Hemmer empfohlen, wobei Allopurinol und Febuxostat (Adenuric®) zwar gleichrangig eingestuft werden, Febuxostat aber eine stärkere Harnsäuresenkung bescheinigt wird [1].
Wie Tausche betonte, sprechen auch vorteilhafte Wirkungen auf die Gefäßfunktion eher für den Einsatz von Febuxostat, vor allem wenn man die mit symptomatischer Hyperurikämie verknüpfte erhöhte kardiovaskuläre und Gesamtmortalität im Blick behält. Kardioprotektive Eigenschaften von Febuxostat versus Allopurinol werden derzeit in der FORWARD-Studie näher untersucht.
Quelle: Symposium der Berlin-Chemie AG "Symptomatische Hyperurikämie (Gicht) – Update", DGRh-Kongress, Frankfurt/M., 2. September 2016
Literatur: 1. Kiltz U et al., Z Rheumatol 2016; 75 (Suppl 2): 11-60