Ärzte, denen es bei herzschwachen Patienten mit reduzierter Ejektionsfraktion (HfrEF) vor allem auch um eine Verbesserung der Überlebensprognose geht, sind gut beraten, diese Patienten auf den Angiotensin- Rezeptor-Neprilysin-Inhibitor (ARNI) Sacubutril/Valsartan einzustellen, findet der Berliner Kardiologe Prof. Carsten Tschöpe.
In Mannheim vorgestellte Posthoc- Analysen der zulassungsrelevanten PARADIGM-HF-Studie belegen inzwischen den langfristigen Nutzen dieser innovativen Medikation. „Diuretika sind für mich Kosmetika“ – mit diesen markigen Worten wies Tschöpe darauf hin, dass es unter einer Wasser-ausschwemmenden Therapie zwar zu einer symptomatischen Verbesserung von Herzinsuffizienz- Patienten kommt, eine verbesserte Überlebensprognose hingegen aber bislang nicht gezeigt werden konnte. Anders verhält es sich bei dem unter dem Handelsnamen Entresto® zugelassenen ARNI – nach langen Jahren der Stagnation in der medikamentösen Herzinsuffizienz- Therapie erstmals wieder eine klinisch relevante Neueinführung. So fand sich in der vorzeitig abgebrochenen PARADIGM- HF-Studie im Vergleich mit dem ACE-Hemmer Enalapril unter anderem eine 16prozentige relative Risikoreduktion für den sekundären Endpunkt Gesamtüberleben. Dieses Ergebnis lässt sich nach den Worten Tschöpes für die Patienten plakativ und prägnant so auf den Punkt bringen: Von der Umstellung von Enalapril auf Sacubutril/Valsartan dürfen sich die Patienten ein etwa zwei Jahre längeres Leben versprechen. Überraschend fand sich in der ARNI-Gruppe bei signifikant verminderten Troponin- Spiegeln auch ein geringeres Risiko für das Auftreten eines plötzlichen Herztodes.
Quelle: Pressekonferenz „Patient im Fokus: Richtig (be)handeln bei symptomatischer chronischer Herzinsuffizienz“, Veranstalter: Novartis, Mannheim, 20.04.17