Neue Medikamente ermöglichen eine individuellere Führung von Patienten mit moderater oder schwerer COPD bzw. schwerem Asthma. Bei COPD-Patienten kann auf diese Weise in vielen Fällen eine Langzeitanwendung inhalativer Steroide (ICS) vermieden werden, wie Prof. Michael Dreher, Aachen anhand neuerer Erkenntnisse, vor allem aus der SUNSET-Studie erläuterte.
In dieser Studie wurde über 26 Wochen an 1.053 Patienten (GOLD 2 bis 3) untersucht, ob eine Umstellung von einer Dreifach-Kombi aus den Bronchodilatatoren (Beta-2-Agonist, LABA + Muskarin-Antagonist, LAMA + ICS) auf eine LABA + LAMA-Zweierkombination ohne Verschlechterung des FEV1 (primäres Studienziel) bzw. ohne häufigere Exazerbationen möglich ist. Die Zweierkombi bestand aus dem LABA Indacaterol + LAMA Glycopyrronium (Ultibro® Breezhaler®).
Wie Dreher erläuterte, waren die Patienten ohne Verschlechterung ihres Zustands umstellbar, lediglich für Patienten mit Eosinophilen >300/µl bestand die Indikation für die Dreierkombi weiter. Auch bei Patienten mit schwerem Asthma, die unter konventioneller Therapie nicht gut eingestellt sind, ist eine Individualisierung der Therapie mit dem Antikörper Omalizumab (Xolair®) möglich. Diese bietet in vielen Fällen eine überraschend wirksame Option – unabhängig vom Eosinophilencount. Prof. Jens Schreiber, Magdeburg, ermunterte seine Kollegen nicht nur, diese Option zu erwägen, sondern auch in der Praxis die Allergen-Testung auszuweiten.
Quelle: Pressegespräch: “Passgenaues Therapiemanagement – Im Fokus der Patient mit COPD oder schwerem Asthma” anlässlich der Jahrestagung der Europ. Atemwegsgesellschaft EGS am 18.09.18 in Paris. Veranstalter: Novartis GmbH Nürnberg