Mit Benralizumab (Fasenra®) erhalten Patienten mit schwerem eosinophilem Asthma jetzt ein Medikament mit neuartiger Wirkweise. Es dient als Add-on-Erhaltungstherapie und soll ab 22. Februar verfügbar sein. Angezeigt ist es für erwachsene Patienten mit unzureichend kontrollierter Erkrankung trotz hochdosierter inhalativer Kortikosteroide plus langwirksamer Beta-Agonisten.
In der Studie SIROCCO konnten Patienten mit schwerem Asthma und >300 Eosinophilen (Eos)/µl die Exazerbationsrate mit Benralizumab (alle 8 Wochen) im Vergleich zu Placebo signifikant mehr als halbieren. Lungenfunktion, Asthmakontrolle und Lebensqualität nahmen zu, so Prof. Marek Lommatzsch, Rostock. In ZONDA wiederum konnte die orale Steroiddosis damit um 75 Prozent gesenkt werden (Placebo -25 Prozent).
Der Effekt des humanisierten, monoklonalen IL-5-Rezeptor-α-Antikörpers beruht auf der Unverzichtbarkeit von IL-5 für das Ausreifen der Eos. Der Rezeptor wird spezifisch auf Eos (und Basophilen) exprimiert. Benralizumab bindet hoch affin und spezifisch an ihn (Blockade), aber auch an Killerzellen. Damit steigt die Eos-Apoptose; die eosinophile Entzündung nimmt ab. Eine nahezu vollständige Depletion der Blut-Eos wird in 24 Stunden erreicht.
Die s.c. Gabe erfolgt einfach per Fertigspritze in der Praxis: 3 x im 4-Wochen-Abstand, dann alle 8 Wochen. Die Compliance ist nach Erfahrung von Dr. Hartmut Timmermann aus Hamburg gut.
Quelle: Pressekonferenz "Neue Präzisionstherapie des schweren eosinophilen Asthmas: Launch des ersten IL-5-Rezeptor-Antikörpers Benralizumab", 24. Januar 2018, Frankfurt/M., Veranstalter: AstraZeneca GmbH