Zur Rückenschmerztherapie bei älteren Patienten stehen nur wenige Optionen zur Verfügung, da das Analgetikum hohen Anforderungen entsprechen muss. Einerseits sollte die Beweglichkeit und die Lebensqualität der Betroffenen schnell wiederhergestellt werden, andererseits gilt es einer Schmerzchronifizierung vorzubeugen. Deshalb sollte nach Auffassung von Prof. Ralf Baron, Kiel, möglichst früh mit einer effektiven Schmerztherapie begonnen werden. NSAR sollten es nach Dr. Thomas Hofmann, Dortmund, bei älteren Patienten aufgrund der Nebenwirkungen nicht sein, COX-2-Hemmer nur bedingt und niedrig dosiert eingesetzt werden. Als eine gute Alternative schätzen Baron und Hofmann den Einsatz von Tapentadol (Palexia® retard) ein. In einer klinischen Studie konnte das Team um Baron zeigen, dass die Wirksamkeit von Tapentadol mit einer traditionellen Opioid-Kombination vergleichbar, aber deutlich besser verträglich ist. Gepaart mit einem geringen Interaktionspotential und der Möglichkeit, die Dosis schnell anpassen zu können, eignet sich Tapentadol zur Schmerztherapie von Erwachsenen aller Altersklassen. „Es zeigt sich eine Tendenz, dass ältere Patienten das Analgetikum besser vertragen als jüngere. Dies muss aber noch abgeklärt werden“, fasste Hofmann seine Erfahrungen mit Tapentadol zusammen.
Quelle: Symposium der Grünenthal GmbH „Schmerzmedizinischer Frühshoppen – Rückenschmerz 360°“ auf dem Deutschen Schmerz- und Palliativtag, Frankfurt a.M., März 2017