Retardiertes Tapentadol (Palexia® retard) wird bei starken, chronischen Schmerzen angewendet, deren angemessene Therapie Opioidanalgetika erfordert. Ein früher Einsatz des stark wirksamen Präparates kann dabei Vorteile bieten.
Das zeigen Real-World-Daten aus dem deutschen Praxisregister Schmerz, die PD Dr. Michael Überall, Nürnberg, vorstellte. Sie umfassen den Behandlungsverlauf von 756 Patienten, die von Nicht-Opioid-Analgetika (WHO-Stufe 1), schwachen Opioiden (WHO-Stufe 2) oder starken Opioiden aus (WHO-Stufe 3) auf Tapentadol umgestellt worden waren.
Die Analyse ergab nach 12 Wochen Therapie deutliche Vorteile für die frühe Umstellung direkt von Stufe 1 zu Tapentadol: Damit nahm die Schmerzstärke bei mehr als 80 % der Patienten mindestens um die Hälfte ab und die Arbeitsunfähigkeitstage um zwei Drittel. 72 % erreichten ihr Therapieziel – bei einem Wechsel von Stufe 2 und 3 aus waren es nur 62 und 55%. Die frühe Umstellung mündete zudem bei jedem sechsten Patienten mit Schlafstörungen in eine Normalisierung des Schlafs (Stufe 2 und 3: 51 und 47%). Darüber hinaus weist Tapentadol den Erfahrungen von Dr. Lilit Flöther aus Halle/Saale und Dr. Joachim Ries aus Schwieberdingen zufolge ein günstiges pharmakologisches Profil auf: mit einem niedrigen Interaktionspotenzial und mit geringem Risiko für opioidtypische Obstipationen.
Quelle: Pressegespräch “Aus der Praxis für die Praxis: Welche Bedeutung haben Real World Daten für den Alltag?”, 18.10.18, auf dem DGS Mannheim. Veranstalter: Grünenthal GmbH