Es sei doch angebracht, von den Kardiologen zu lernen, wie man präventiv Patienten mit einer noch nicht symptomatischen COPD vor Exazerbationen schützen wolle, meinte Prof. David Newby, Universität Edinburgh (UK). Schließlich warteten Kardiologen bei KHK-Patienten mit einer präventiv ausgerichteten Therapie ja auch nicht ab, bis der erste Myokardinfarkt eingetreten sei.
Diesen Aspekt griff Prof. François Maltas von der Universität Québec (Kanada) auf, der die Frage stellte, ob die COPD effektiver gemanagt werden könne. Er hob darauf ab, dass die Diagnose “COPD” in 60% der Fälle erst im GOLD-Stadium 2-3 gestellt werde – viel zu spät, um noch präventiv sinnvoll tätig werden zu können. Da Exazerbationen die Patienten definitiv schwächen und einen kaum noch umkehrbaren Trend zum endgültigen Verfall der Lungenfunktion einleiteten, empfahl Prof. Maltas, die Diagnostik so weit voranzutreiben, dass COPD-Patienten bereits vor ihrer ersten Exazerbation einer zielgerichteten Behandlung zugeführt werden können. Das könne mit Bronchodilatatoren, z. B. einem langwirksamen Beta-2-Agonisten (LABA) bzw. einem langwirksamen Muscarin-Antagonisten (LAMA) als Monotherapie, Zweier- oder Dreikombination (z. B. Trelegy® Ellipta®) realisiert werden, je nach Symptomlast und im Sinne der GOLD-Empfehlungen.
Auf diese Weise verbessere sich das COPD-Management nachweislich deutlich, wie Prof. Mark Dransfield, Birmingham (AL, USA) ergänzte.
Quelle: Symposium: “Are we doing too little too late in COPD management?” anlässlich des Int. Kongresses der European Respira- tory Society ERS am 30.09.2019 in Madrid. Veranstalter: GSK