Industrie + ForschungOrale Antikoagulanzien: Was leisten Vitamin-K-unabhängige Mittel?

Sind die NOAK (Nicht-Vitamin K-basierte orale Antikoagulanzien) Phenprocoumon in der Schlaganfallprophylaxe bei nichtvalvulärem Vorhofflimmern überlegen? Zu dieser Frage wurde nun eine Beobachtungsstudie mit 61.000 Patienten veröffentlicht.

Die AkdÄ hat sich gegenüber den NOAK (Nicht-Vitamin K-basierte orale Antikoagulanzien) bislang zurückhaltend geäußert, begründet unter anderem mit erheblichen methodischen Mängeln in den US-amerikanischen Zulassungsstudien [1]. Auch die DEGAM schloss sich dieser Einschätzung in den wesentlichen Punkten an und empfiehlt eine sehr sorgfältige Abwägung der Entscheidung "Phenprocoumon oder NOAK?". Dabei seien besonders auch Kontraindikationen gegenüber einer NOAK-Behandlung zu berücksichtigen, wie schwere Lebererkrankung oder Niereninsuffizienz [2]. Die Beobachtungsstudie CARBOS leistet, so Prof. Stefan Hohnloser, Frankfurt, nun einen entscheidenden Beitrag dazu, das Potenzial der NOAK in der deutschen Versorgungslandschaft realistischer einzuschätzen. Das sei umso mehr von Bedeutung, als die US-Studien den Vitamin-K-Antagonisten (VKA) Warfarin verwendet haben. In Deutschland ist aber Phenprocoumon der gängige VKA. Hohnloser sieht die Ergebnisse der Zulassungsstudien durch CARBOS im Wesentlichen bestätigt: Unter NOAK niedrigeres Risiko für Schlaganfälle oder systemische Embolien als unter Phenprocoumon. Unter dem NOAK Apixaban (Eliquis®) zeigte sich zudem ein niedrigeres Blutungsrisiko als unter dem VLA. Die Aussagekraft der Studie sei allerdings eingeschränkt, unter anderem mangels INR-Daten unter VKA [3].

Literatur:

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