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Neues Mittel gegen opioidinduzierte Obstipation

Reichen Laxanzien zur medikamentösen Behandlung einer opioidinduzierten Obstipation nicht aus, dann sind laut PD Dr. Stefan Wirz, GFO-Kliniken Bonn, Bad Honnef, peripher wirksame μ-Antagonisten (PAMORA) wie Naloxegol, Methylnaltrexon oder Naldemedin angezeigt.

Die Wirksamkeit und Sicherheit des Naltrexon-Derivats Naldemedin wurde im Rahmen des COMPOSE-Studienprogramms anhand von fünf randomisiert-plazebokontrollierten Studien (RCT) und zwei offenen Anwendungsstudien belegt. PD Dr. Eberhardt A. Lux, Katholisches Klinikum Lünen-Werne, berichtete über eine aktuelle Metaanalyse der fünf RCTs − zwei davon bei Menschen mit Tumorerkrankungen [1]. Die Studie zeigt, dass die mit Naldemedin Behandelten mit fast dreimal so hoher Wahrscheinlichkeit (Odds Ratio 2,96; 95% KI 2,12−4,14; p<0,00001) im Kriterium “spontaner Stuhlgang” auf die Therapie ansprachen als die mit Plazebo Behandelten. Die mittlere Zunahme der Stuhlfrequenz war mit Naldemedin signifikant höher als unter Plazebo (0,2 mg: p<0,00001). Die häufigsten Nebenwirkungen unter Naldemedin waren Abdominalschmerzen, Diarrhö, Übelkeit und Erbrechen. Nebenwirkungen waren überwiegend mild bis moderat ausgeprägt und bildeten sich unter Behandlung zurück. Die EU-Zulassung für Naldemedin wurde in 2019 erteilt. Die Markteinführung wird in Kürze erwartet.

Quelle: Industriesymposium der Hexal AG. “Let’s talk about OIC – Was gibt’s Neues?” 11.10.2019, Deutscher Schmerzkongress, Mannheim

Literatur:

1. Song K et al: Expert Rev Clin Pharmacol 2019; 12: 121-8

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