Bauchschmerzen, Blähungen, Verstopfung, Durchfall: Eine Diät arm an FODMAP und Gluten kann die typischen Beschwerden beim Reizdarm-Syndrom wesentlich bessern.FODMAP steht für Fermentierbare Oligo-, Di- und Monosaccharide sowie Polyole. Sie werden im Colon von der Darmflora vergoren, wodurch es zu Gasbildung und Wasserbindung im Darmlumen kommt. Dieser physiologische Vorgang ist bei Reizdarmpatienten besonders stark ausgeprägt. Gleichzeitig weisen die Betroffenen eine erniedrigte intestinale Schmerzschwelle auf.
Fermentierbare Oligosaccharide (Fruktane, Galaktane) enthalten z.B. Zwiebel und Knoblauch, Hülsenfrüchte und verschiedene Getreidearten. Probleme können auch Lactose, Fructose, Sorbit und Mannit bereiten. Bei der low-FODMAP-Diät werden entsprechende Nahrungsmittel zunächst für mehrere Wochen gemieden. Die Eliminationsdiät führt bei einem großen Teil der Patienten zu einem deutlichen Rückgang der Blähungen und Schmerzen, wie australische Forscher in randomisierten Studien zeigen konnten [1].
Die Diät bedeutet nicht Verzicht, denn viele Lebensmittel lassen sich heute gut durch FODMAP-freie Varianten ersetzen. Beispielsweise sind bei Laktoseintoleranz Schnittkäse und laktosefreie Milchprodukte ein optimaler Ersatz, bei Getreide glutenfreie Produkte, da sie gleichzeitig auch frei von FODMAPSs wie den Fruktanen sind (z.B. Dr. Schär, Glutano).
Literatur
Symposium “Beratungsanlass Ernährung: Was tun, wenn der Darm gereizt ist?” Dr. Schär, auf dem DGIM Mannheim, 15.04.18