Diese wichtige Frage ist nicht einfach mit „Ja“ oder „Nein“ zu beantworten. Zu berücksichtigen sind in erster Linie individuelle Faktoren: Liegt ein Monotrauma oder eine kombinierte Verletzung vor? Welche Begleitpathologien hat der Patient? Ist er Freizeitoder Profi sportler? Eine Therapie „à la carte“ ist gefragt, so die Meinung der Experten.
Bei Verletzungen des vorderen Kreuzbandes ist die aktive Stabilität entscheidend dafür, ob operiert werden sollte oder nicht. Die Situation beim hinteren Kreuzband ist komplexer: Viele Läsionen werden übersehen, da sie asymptomatisch bleiben. Isolierte Verletzungen lassen sich mit Orthese, Physiotherapie und Traumeel® gut konservativ behandeln, so Dr. Tobias Jung, Charité Berlin. Bei Instabilitäten > 10 mm führt die operative Stabilisierung zu einem schnelleren Ausheilen. Biologische Arzneimittel können bei Verletzungen im Kniegelenk dazu beitragen, die Entzündung einzudämmen. In einer kontrollierten Studie linderte Traumeel®-Creme oder -Gel die Schmerzen und besserte die Gelenkfunktion nach einer akuten Verstauchung ähnlich gut wie ein Diclofenac-Gel und wurde wie dieses sehr gut vertragen.
Quelle: Lunch-Symposium „Konservative vs. operative Therapie von Knieverletzungen – ein Konflikt?“, 29. April 2016 in Baden-Baden, Veranstalter: Heel