Wenn die Segel der Mitralklappe nicht mehr richtig schließen, steht seit Anfang 2019 mit dem PASCAL-System eine minimalinvasive katheterbasierte Therapie zur Verfügung, wie Experten in Mannheim berichteten. Der partielle Rückfluss von Blut durch die Mitralklappe führt zu unspezifischen Symptomen wie Kurzatmigkeit und schneller Erschöpfung. Zielführender sind unnatürliche Herzgeräusche wie etwa Rauschen. Ein offen chirurgischer Eingriff ist aber bei vielen Patienten aufgrund hohen Alters oder Komorbidität zu risikobehaftet, stellte Prof. Philipp Lurz, Leipzig, fest. Ein solches Risiko kann durch eine minimal-invasive Prozedur, welches das PASCAL-System implantiert, minimiert werden.
In der CLASP-Studie, vorgestellt von Dr. Ralph Stephan von Bardeleben, Mainz, wurde dieses Systems an 62 Patienten der NYHA Klassen II bis IV untersucht. Zu Beginn hatten sie einen Schweregrad der Mitralklappenregurgitation (MR) von 3+ (moderat-schwer, 58%) bis 4+ (schwer, 42%). Das System konnte bei 95% der Patienten erfolgreich implantiert werden. Die kardiovaskuläre Mortalität lag bei 1,6% “was bei diesem Patientenkollektiv sehr niedrig im Vergleich zu anderen Verfahren ist”, unterstreicht der Kardiologe. 30 Tage nach der Intervention wurden die Patienten in die MR-Klassen 1+ (mild, 67%, 0 (19%) oder 2+ (mild-moderat, 12%) eingestuft (1).
Quelle: Presseveranstaltung: New horizons in transcatheter repair treatment for mitral and tricuspid regurgitation, auf dem DGK, Mannheim, 26.04.19. Veranstalter: Edwards Lifescience
Literatur:
1.ClinicalTrials.gov: NCT03170349