Insbesondere bei Patienten mit vergangenem kardiovaskulärem Ereignis, Statin-Unverträglichkeit oder einer familiären Hypercholesterinämie sei es oft schwer, mit herkömmlichen lipidsenkenden Therapien LDL-Zielwerte < 70 mg/dl zu erreichen, stellte Prof. Klaus Parhofer, München fest. Für sie könnte der neue PCSK9-Hemmer Alirocumab (Praluent®) ein neuer Therapieansatz sein, wie die bisherigen Ergebnisse des globalen ODYSSEY-Studienprogramms nahelegen. Sie zeigen, dass die Gabe von Alirocumab zusätzlich zur derzeitigen Standardtherapie, einschließich maximalverträglicher Statindosis, das LDL-Cholesterin im Vergleich zu Placebo oder Ezetimib zuverlässig und konsistent um bis zu 61 Prozent senkt. Bei Patienten, die zuvor mindestens zwei Statine nicht vertragen hatten, ließen sich die LDL-Werte mit dem PCSK9-Hemmer bis Woche 24 um 45 Prozent, unter Ezetimib um 14,6 Prozent reduzieren. In der Studie ODYSSEY LONG TERM mit kardiovaskulären Hochrisikopatienten, deren LDL-Werte unter maximal tolerierter Statintherapie im Schnitt noch bei 121 mg/dl lagen, reduzierte Alirocumab die LDL-Spiegel gegenüber Placebo um 62 Prozent, ein Ergebnis, das bis Woche 78 erhalten blieb. Die Verträglichkeit lag selbst bei LDL-Werten von 25 mg/dl auf Placebo-Niveau. Eine Post-hoc-Analyse ergab zudem schon nach 78 Wochen eine signifikant geringere Rate schwerer kardiovaskulärer Ereignisse. Der prognostische Nutzen von Alirocumab müsse jedoch erst noch durch klinische Endpunkt-Studien wie die noch laufende ODYSSEY OUTCOME Studie bestätigt werden, räumte Parhofer ein.
Quelle: Pressekonferenz CAMPUS ODYSSEY der Firma Sanofi, München, 15. März 2016