Die Glutensensitivität verursacht nicht nur gastrointestinale Symptome, sondern auch extraintestinale Beschwerden wie Muskel- und Gelenkschmerzen. Eine erhöhte Leukozytenzahl im Darmepithel weist darauf hin, dass die Glutensensitivität entzündlich vermittelt wird. Auch die Zusammensetzung der Bakterienflora im Darm ist verändert.
Eine glutenfreie oder -arme Ernährung führt innerhalb weniger Wochen zum Abklingen der Beschwerden. Wenn das nicht der Fall ist, sollte man diese Ernährung nicht über Monate fortführen, in der Hoffnung, dass die Besserung doch noch irgendwann eintritt, sagte Prof. Yurdagül Zopf, Universität Erlangen-Nürnberg.
Eine glutenfreie Diät bzw. eine FODMAP-arme Ernährung (fermentierbare Oligo-, Di-, Monosaccharide und Polyole) verändert die Zusammensetzung der Flora, wie Untersuchungen aus Erlangen zeigen. Inwieweit diese Mikrobiota-Veränderungen eine ursächliche Rolle spielen, müssen künftige Studien klären.
Die Expertin riet auch, die Glutensensitivität vom Arzt diagnostizieren zu lassen und nicht blind auf Verdacht zu behandeln. Denn im Getreide seien viele Dinge, die Beschwerden machen können, nicht nur Gluten. Manche vertragen keinen Weizen per se und andere reagieren auf nicht ausreichend fermentierte Schnellprodukte aus Backshops.
Quelle: Pressegespräch “Gluten-/Weizensensitivität und Reizdarm – welche Rolle spielt das Mikrobiom?” im Rahmen des DGVS-Kongresses, München, 13.09.18, Veranstalter: Dr. Schär