Typ-2-Diabetiker entwickeln als Komplikation häufig eine chronische Nierenerkrankung. Rund 38% aller Typ-2-Diabetiker und 48% der über 65jährigen Patienten leiden unter einer leichten Niereninsuffizienz mit einer glomerulären Filtrationsrate zwischen 60 und 90 ml/min/1,73m2.
In der internationalen, randomisierten, doppelblinden und kontrollierten CompoSIT-R-Studie wurden Wirksamkeit und Verträglichkeit des DPP-4-Inhibitors Sitagliptin (100 mg/Tag, n=307) mit der des SGLT-2-Hemmers Dapagliflozin (10 mg/Tag, n=306) bei Patienten ≥25 Jahre mit Typ-2-Diabetes und leichter Niereninsuffizienz verglichen, deren Blutzuckerwert mit Metformin allein oder in Kombination mit Sulfonylharnstoff nicht ausreichend kontrolliert werden konnte (HbA1c-Wert ≥7,0 bis ≤9,5%).
Primärer Endpunkt war die Änderung des HbA1c- Werts nach 24 Wochen im Vergleich zum Ausgangswert, wobei auf Nichtunterlegenheit sowie auf Überlegenheit von Sitagliptin (JANUVIA®) geprüft wurde.
Unter der Behandlung mit Sitagliptin kam es nach 24 Wochen zu einer mittleren Abnahme des HbA1c-Werts um 0,51 Prozentpunkte, unter Dapagliflozin um 0,36 Prozentpunkte (Methode der Kleinstquadrat-Mittelwerte; Least squares mean). Der Unterschied von 0,15 Prozentpunkten war signifikant (p=0,006) für
Den HbA1c-Zielwert <7,0% erreichten 42,6% der Patienten mit Sitagliptin und 27% mit Dapagliflozin. Der Nüchtern- Blutzuckerspiegel war nach 24 Wochen Behandlung mit Sitagliptin um 16,5 mg/dl und mit Dapaglifozin um 20,1 mg/dl niedriger als der Ausgangswert.
Der mittlere systolische Blutdruck ging unter Sitagliptin um 0,6 ± 0,8 mmHg, unter Dapagliflozin um 3,3 ± 0,7 mmHg zurück. Die Patienten der Sitagliptin-Gruppe nahmen um 0,4 ± 0,2 kg ab, die der Dapagliflozin-Gruppe um 2,4 ± 0,2 kg.
Arzneimittelinduzierte unerwünschte Wirkungen waren unter Sitagliptin seltener als unter Dapagliflozin (24 vs. 42 Patienten). Unter Dapagliflozin wurden vermehrt genitale Pilzinfektionen und Harnwegsinfektionen beobachtet. Die Therapie wurde in beiden Gruppen von jeweils 10 Patienten wegen Nebenwirkungen abgebrochen. Die Anzahl von Hypoglykämien war in beiden Gruppen vergleichbar.
Quelle: Nach einer Presseinformation von MSD