„Insulin ist das stärkste Antidiabetikum, daran besteht kein Zweifel. Allerdings gibt es auch deutliche Nachteile“, so Prof. G. Schernthaner aus Wien. Bei welchem HbA1c-Wert sollte man also mit Insulin starten? „Früh wäre bei 7 oder 7,5 %, die internationalen Leitlinien (ADA, EASD) empfehlen Insulin aber erst bei einem Wert von 10 bis 12 %,“ erklärte der Experte.
„Das Thema ‚orale Dreifachkombination‘ erfährt zur Zeit sehr viel Dynamik in der Diabetologie“, begann PD Dr. J. Aberle seinen Vortrag. „Besser wäre es, von ‚nicht insulinhaltiger Triple-Kombination‘ zu sprechen, weil die GLP-1-Rezeptor-Agonisten auch dazugehören.“ Hinter der Therapieempfehlung, früh mehrere Medikamente zu kombinieren, steht der Gedanke, mehrere Diabeteskomponenten auf einmal anzusprechen und so einen synergistischen Effekt zu erreichen. Aberle berichtete von einer Studie, in der man frühe Typ-2-Diabetiker sofort intensiv mit einer Triple-Therapie behandelt hat, und zwar mit Metformin, Pioglitazon und einem GLP-1-Rezeptor-Agonisten (Exenatide®). Damit wurden sehr schnell und langfristig normnahe Blutzuckerwerte erreicht. Eine konservative Therapie hat zu einer deutlich schlechteren Stoffwechseleinstellung geführt. Weitere Studiendaten zur Triple-Therapie, auch mit DPP-4-Inhibitoren und SGLT-2-Inhibitoren, liegen bereits vor, einige Studien laufen noch.
Quelle: Symposium: „Status & Trends der patientenzentrischen Therapie des Typ-2-Diabetes“, 51. DDG, Berlin, Mai 2016, Veranstalter: AstraZeneca