Industrie + ForschungDiabetes: Mit Gliptinen auf der sicheren Seite

In Sachen kardiovaskulärer Sicherheit ist eine unter Zugabe von Sitagliptin durchgeführte antidiabetische Therapie bei Patienten mit Typ-2-Diabetes gleichermaßen sicher wie eine mit Placebo angereicherte „Standardtherapie“ ohne Gliptin-Zusatz. Dies gilt im Falle von Sitagliptin – anders als etwa für Saxagliptin – auch im Hinblick auf das Risiko für eine neu auftretende Herzinsuffizienz, berichtete Prof. Wolfgang Schmidt, Bochum, über aktuelle Ergebnisse der TECOS-Studie.

Das Kürzel TECOS steht für die weltweit größte jemals für ein Gliptin aufgelegte Sicherheitsstudie. Mit dem ersten, inzwischen bereits seit etwa 20 Jahren zugelassenen Sitagliptin (z. B. Januvia®) steht man – so die von Schmidt vorgestellten TECOS-Daten – nicht nur in Sachen kardiovaskulärer Sicherheit auf der sicheren Seite. Weder bezüglich des kombinierten primären Endpunktes (kardiovaskulär bedingter Tod, nicht tödlicher Schlaganfall, nicht tödlicher Myokardinfarkt und Hospitalisierung aufgrund instabiler Angina pectoris) noch im Hinblick auf sekundäre Endpunkte wie die durch Herzinsuffizienz bedingten Hospitalisierungen fanden sich in den beiden Studienarmen signifikante, geschweige denn klinisch relevante Unterschiede.

Im Rahmen einer für Saxagliptin aufgelegten Sicherheitsstudie (SAVOR) hatte sich den Worten Schmidts zufolge ein ungünstiges Signal in Sachen Herzinsuffizienz ergeben. Die Frage nach der kardiovaskulären Sicherheit der in TECOS, SAVOR und Co. eingesetzten „Standardtherapie“ in der jeweiligen Vergleichsgruppe lässt sich durch diese Studien nicht beantworten – und zumindest Prof. Michael Nauck, Bochum, bezweifelt sehr, dass es etwa im Falle der Sulfonylharnstoffe noch zu derartigen Sicherheitsstudien kommen wird. Von der Behandlung mit Sitagliptin profitierten die mehr als 7.000 dem entsprechenden Studienarm zugeordneten Typ-2-Diabetiker insofern, als bei sehr viel weniger Patienten als im Studienarm „Standardtherapie“ plus Placebo eine Insulintherapie initiiert werden musste (542 versus 744 Patienten).

Quelle: Pressekonferenz „Medikamentöse Therapie des Diabetes mellitus: Was haben wir erreicht – was bringt die Zukunft?“, Veranstalter: MSD, München, 23. 9.2015

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