Menschen mit Typ-2-Diabetes haben ein bis zu 6-fach gesteigertes Risiko für kardiovaskuläre Komplikationen und eine deutlich verkürzte Lebenserwartung. Werden alle modifizierbaren Risikofaktoren – neben dem HbA1c etwa Blutdruck, Lipide, Rauchen oder Bewegungsmangel – leitliniengerecht behandelt – lassen sich diese Komplikationen und die Mortalität deutlich senken, wie Prof. Werner Kern, Ulm, darlegte.
Unabhängig von der Verbesserung der bekannten Risikofaktoren reduziert Liraglutid (Victoza®) schon früh das Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse und Todesfälle bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und bestehendem hohen kardiovaskulärem Risiko, wie die LEADER-Studie gezeigt hat.
Der GLP-1-Rezeptoragonist reduzierte im Plazebovergleich (jeweils kombiniert mit einer Standardtherapie) das Risiko für MACE (major adverse cardiovascular events) um 13%, für kardiovaskulären Tod um 22% und die Gesamtmortalität um 15%.
Aktuelle Leitlinien tragen dem bereits Rechnung: So empfiehlt der Consensus Report 2018 der American Diabetes Association und der European Association for the Study of Diabetes (ADA und EASD) bei Patienten mit Typ-2-Diabetes und arteriosklerotischen Herz-Kreislauf-Erkrankungen (ASCVD) GLP-1-Antagonisten mit nachgewiesenem kardiovaskulärem Vorteil im Rahmen des Diabetesmanagements.
Alternativ können SGLT-2-Inhibitoren mit nachgewiesenem Nutzen eingesetzt werden bzw. deren Kombination als weitere Eskalation, wenn der HbA1c-Zielwert unter den einzelnen Substanzen nicht erreicht wird.
Quelle: Presse-Dinner “Changing Diabetes®: Psychologie meets Physiologie – Moderne Therapieoptionen interdisziplinär betrachtet”, im Rahmen des EASD, Berlin, 1.10.18, Veranstalter: Novo Nordisk