Häufig reicht eine medikamentöse Zweifachkombination zusätzlich zu Lebensstilmaßnahmen nicht aus, um den HbA1c bei Patienten ausreichend zu senken, ist die Erfahrung von Dr. Hans-Martin Reuter, Jena. Als Beispiel berichtete er von einem 72-jährigen Patienten nach Schlaganfall vor 5 Jahren und mit koronarer 1-Gefäß-Erkrankung, der sich mit einem HbA1c von 9,1% unter Metformin in seiner Praxis vorstellt. Bei Z.n. kardiovaskulärem Ereignis wäre ein HbA1c-Zielwert von 7,0 bis 7,5% anzustreben. Nach aktuellen Empfehlungen ist die Metformin-Therapie beim Typ-2-Diabetes mit kardiovaskulären Komorbiditäten aufgrund der kardioprotektiven Effekte mit Inhibitoren des Natrium-Glukose-Transporters 2 (SGLT2-Hemmer) oder Glucagon-like Peptid-1-Rezeptoragonisten zu kombinieren [1]. Eine HbA1c-Senkung von 1,5-2% sei mit einer Zweifachkombination aber kaum zu erreichen, so Reuter. Ist nach drei Monaten der HbA1c immer noch nicht im Zielbereich, sollte die Therapie weiter intensiviert werden. Die medikamentöse Dreifachkombination ist auch rein oral möglich, betonte er, beispielsweise mit Metformin und der Fixkombination des SGLT2-Hemmers Ertugliflozin und des Dipeptidylpeptidase(DPP)-4-Hemmers Sitagliptin (Steglujan®). Die Wirkmechanismen von SGLT2- und DPP4-Hemmern ergänzen sich. So kann eine effektive glykämische Kontrolle erreicht werden, ohne dass ein erhöhtes Risiko für Hypoglykämien oder Gewichtszunahme besteht [2].
Quelle: Workshop “Orale Dreifachtherapie – tatsächlich en vogue?” 53. Kongress der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), 30.05.19, Berlin. Veranstalter: MSD Sharp & Dohme GmbH
Literatur: