Nicht jeder COPD-Patient weiß um seine Erkrankung, so Prof. Stephan Sorichter, aus Freiburg. Andererseits gebe es Patienten im frühen Erkrankungsstadium, die bereits in ihren Alltagsaktivitäten beeinträchtigt seien. Die COPD sollte anhand von Symptomen, Atemwegsobstruktion, Exazerbationsrisiko und Komorbiditäten bewertet werden. Neben Maßnahmen wie Rauchverzicht und körperlicher Aktivität ist die inhalative Therapie der wichtigste Teil der Behandlung: Als Mittel der ersten Wahl nannte er langwirksame Muskarin-Rezeptor-Antagonisten (LAMA), gefolgt von langwirksamen ß 2-Sympathomimetikum (LABA). Beide Substanzen verbesserten FEV1, Lungenvolumen, Dyspnoe, Lebensqualität und Exazerbationsrisiko.
Nach den GOLD-Empfehlungen [1] könne bei Patienten ab Gruppe B die Kombination aus LAMA und LABA alternativ zur Monotherapie verordnet werden, wenn die Symptome mit einem Bronchodilatator nicht ausreichend kontrolliert sind. Die Kombination sei wirksamer als die Monotherapie, verbessere signifikant die Lungenfunktion sowie Symptome und Lebensqualität bei gleichzeitig gutem Sicherheitsprofil.
Solch eine Fixkombination aus dem LAMA Aclidinium und dem LABA Formoterol (Brimica® Genuair®) ist seit 2015 erhältlich. Aclidinium eigne sich auch für Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion. Die Fixkombination werde zweimal täglich inhaliert und biete damit Patienten, die nachts unter Luftnot leiden, einen „gewissen Booster-Effekt“.
Literatur: 1. Empfehlungen der Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD); Quelle: Berliner Lungenfortbildungstage, 20.02.2016 in Berlin, veranstaltet von Berlin-Chemie Menarin