Xanthome, Xanthelasmen, frühzeitig auftretende Atherosklerose und der charakteristische Arcus lipoides corneae sind wesentliche klinische Manifesta- tionen einer familiären Hypercholesterinämie (FH). Für schwerst betroffene Patienten war bislang das Herausfiltern von LDL-Cholesterin aus dem Blut mittels Apherese der einzige Weg, drohenden atherosklerotischen Komplikationen zu entgehen. Auch dies verhindert indes nicht, dass gegen Ende des jewei-ligen Behandlungsintervalls die LDL- Werte im Sinne eines "Cycling" wieder in kritische Höhen schießen.
Weitgehend verhindern lassen sich peri- odische Schwankungen nun durch das neue medikamentöse Wirkprinzip der PCSK9-Hemmung. Substanzen wie Alirocumab (Praluent®) sorgen über eine Art intrazelluläres Recycling der LDL-Rezeptoren für einen höheren Besatz der Leberzellen mit diesen Rezeptoren. In der Folge wird LDL-Cholesterin kontinuierlich aus der Zirkulation gefischt. Nach PD Dr. Michael Lehrke, Aachen, erreicht man bei FH-Patienten mit maximal ausdosierter Statin/Ezetimib-Therapie durch PCSK9-Inhibition eine zusätzliche Reduktion des LDL-Cholesterins um bis zu 60 Prozent. In der ODYSSEE ESCAPE-Studie konnte unter der Behandlung mit Alirocumab der Apherese-Bedarf im Plazebovergleich um 75 Prozent reduziert werden. 63 Prozent der Verumpatienten benötigten überhaupt keine weiteren Apheresen mehr.
Quelle: Symposium "PCSK9-Inhibitoren – eine erste Bilanz der neuen Lipidsenker", Veranstalter: Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, Mannheim, 1.04.16