Hinsichtlich der Therapie der COPD ist vieles noch nicht ausreichend geklärt, so Prof. Carl-Peter Criée, Bovenden, in Hamburg. Insbesondere gibt es bislang noch keine eindeutigen Belege dafür, bei welchen COPD-Patienten ICS (Inhalative Corticosteroide) sinnvoll anzuwenden sind. Die TRIBUTE-Studie, welche eine Dreifachgabe mit einer dualen inhalativen Applikation verglich, belegt nun Vorteile der Triple-Inhalation – vornehmlich bei Patienten vom Bronchitis-Subtyp.
In dieser Untersuchung erwies sich die Dreifach-Kombination LAMA/LABA/ICS* in einem Inhaler einer dualen Bronchodilatation mit LAMA/LABA** hinsichtlich der Reduktion moderater bis schwerer Exazerbationen überlegen, so der Pneumologe. Diese konnten signifikant um 15,2 % gesenkt werden (p=0.043) [1].
Die schwache Signifikanz erklärt sich womöglich dadurch, dass bei den Patienten mit Emphysem die Hinzunahme des ICS praktisch keinerlei Wirkung zeigte, führte Criée aus. Dafür war der Effekt bei dem Kollektiv mit chronischer Bronchitis umso größer. Diese überlegene Wirksamkeit wurde auch nicht mit einer Zunahme der Nebenwirkung Pneumonie erkauft, betont der Pneumologe. "TRIBUTE zeigte", so Criée, "dass bestimmte COPD-Patienten, die unter LAMA/LABA nicht genügend kontrolliert sind, von einer zusätzlichen ICS-Gabe profitieren, und zwar auch hinsichtlich der Lungenfunktion und Lebensqualität."
Quelle: Pressekonferenz: TRIBUTE-Studie: Neue Evidenz für die Dreifachtherapie bei COPD-Patienten, Hamburg, 11. April 2018; Veranstalter: Chiesi