Exazerbationen der COPD werden in der Praxis häufig unterschätzt oder sogar überhaupt nicht erkannt, das konstatierte Prof. Adrian Gillissen, Kassel. ICS bessern nur unwesentlich die Lungenfunktion, räumte der Pneumologe ein. Es gebe aber zahlreiche Hinweise aus Studien, dass ihre kombinierte Gabe mit langwirksamen beta-2-Mimetika (LABA) zu einer Reduktion nicht nur der Exazerbationshäufigkeit, sondern auch deren -schwere führt. Insbesondere Patienten mit einer inflammatorischen Komponente profitieren laut Gillissen von einer frühzeitigen ICS/LABA-Therapie (z.B. FOSTER®). Dazu zählte er in erster Linie diejenigen Patienten, die auch Charakteristika eines Asthmas aufweisen und in der Literatur unter dem Akronym ACOS (Asthma und COPD Overlap-Syndrom) geführt werden. Mit einem Anteil von bis zu 20-25 Prozent aller COPD-Patienten stellten sie in der Praxis ein nicht zu unterschätzendes Kollektiv dar. Um Patienten zu identifizieren, empfahl er die Bestimmung des Differentialblutbildes mit der Eosinophilenzahl.
Ab 200/ul sei eine ICS-Therapie in Erwägung zu ziehen und ab 400/ul mit Sicherheit einzuleiten.
Quelle: „ICS-Debatte bei COPD neu entflammt? Studiendaten und praktische Erfahrungen zum zielgerichteten Einsatz“ am 22.06.2016, Frankfurt/M., Veranstalter: Chiesi