Beim Fortschreiten des Typ-2-Diabetes und beim Einstieg in die Insulintherapie sollte nach S. Kress, Landau, zunächst die basale Hyperglykämie adressiert werden. Wann steigt man am besten ein in die intensivierte Insulintherapie (ICT)? Unterstützung bietet hier der BeAM-Wert – die Differenz des Blutzuckers beim Zubettgehen minus Blutzucker am Morgen (Nüchternblutzucker). Ein hoher BeAM-Wert (=/größer 50 mg/dl bzw. 2,8 mmol/l) weist auf einen prandialen Insulinbedarf hin, niedrige BeAM-Werte (< 50 mg/dl bzw. 2,8 mmol/l) sprechen eher für eine weitere Titration des Basalinsulins. „Bei Patienten mit hohem BeAM-Wert sollte zusätzlich ein Mahlzeiteninsulin appliziert werden, um der prandialen Hyperglykämie zu begegnen. Eine weitere Dosiserhöhung des Basalinsulins kann bei diesen Patienten das Risiko für Hypoglykämien steigern“, so Kress. Für den Praxisalltag empfiehlt er bei Patienten, die unter OADs keine gute Blutzuckerkontrolle mehr erreichen, zunächst die basale Hyperglykämie mit einem Basalinsulin zu titrieren. Liegt der Nüchternblutzucker zwischen 140 und 100 mg/dl (7,8 und 5,6 mmol/l), sollte der BeAM-Wert bestimmt werden. Bei hohen BeAM-Werten liefert ein Tagesprofil der 2-Stunden-Glukosewerte weitere Indizien, die für eine prandiale Insulinergänzung z. B. mit Insulin glulisin (Apidra ®) sprechen. Fazit: Mit dem BeAM-Wert und einer intensivierten BOT wird eine bessere Dosisanpassung von Basalinsulinen erreicht, weniger nächtliche Hypoglykämien, das HbA 1c wird besser und man erkennt rechtzeitig eine prandiale Hyperglykämie.
Quelle: Pressekonferenz „Highlights Sanofi 2015: Mit der richtigen Einstellung die Ziele erreichen“, Sanofi, Berlin, Dezember 2015