Autophagie (intrazelluläre Selbstreinigung) wird zur Vorbeugung altersbedingter Erkrankungen wie etwa Demenz erforscht. Der Prozess unterstützt Abbau und Recycling geschädigter Zellbestandteile und kann die bei neurodegenerativen Erkrankungen charakteristischen Proteinablagerungen in den Nervenzellen beseitigen.
Autophagie wird durch Fasten initiiert. Der autophagiesteigernde Effekt wird bei Frauen nach rund 11 bis 12 Stunden Intervallfasten aktiviert, bei Männern nach 13 bis 14 Stunden. Als Fastenmimetikum, das die Kalorienrestriktion nachahmen und eine Autophagie induzieren kann, gilt neuerdings das körpereigene Polyamin Spermidin. Es kommt in Nahrungsmitteln wie Cheddar-Käse vor oder kann als Add-on supplementiert werden.
Erste vielversprechende Ergebnisse einer spermidininduzierten Autophagie bei neurodegenerativen Erkrankungen liefert die placebokontrollierte preSmartAge-Studie (Wirth M et al., Cortex 2018, 109:181-188): Die dreimonatige Supplementierung von Spermidin (1,2mg pro Tag) erzielte bei Patienten mit subjektiver kognitiver Verschlechterung (SCD) eine moderate Verbesserung der Gedächtnisleistung, erklärte Prof. Stephan Sigrist, Berlin.
Das demenzpräventive Potential der Spermidin-Supplementierung wird derzeit mit Unterstützung des Bundesministeriums für Bildung und Forschung in der Folgestudie SmartAge an 100 Probanden weiter untersucht.
Quelle: Veranstaltung “Mit Autophagie gegen Demenz: Neue Hoffnung Spermidin.” Frankfurt, 06.02.2020. Veranstalter: InfectoPharm