Mehr als 90% der Patienten, die an Asthma leiden, meinen, dass ihre Krankheit unter Kontrolle ist. Fragt man nach, liegen Wunschdenken und Wirklichkeit oft weit auseinander: Dann kennen nur noch 4% der Patienten Kurzatmigkeit, nächtlichen Husten, Giemen und Brustenge nicht.
Stufe 4 nach GINA bietet nun Tiotropium, das ein Dilemma der Hausärzte löst, meinte Dr. med. Justus de Zeeuw, weil man es zu mittel/hoch dosierten ICS/LABA oder hoch dosierten ICS+LTRA hinzuaddieren kann. Tiotropium via Respimat® brachte zusätzlich zu mind. ICS + LABA eine Verbesserung um bis zu 154 ml an Lungenfunktion, eine 68% höhere Wahrscheinlichkeit für bessere Asthma-Kontrolle und reduzierte das Risiko für schwere Asthma-Exazerbationen um 21% bei mit Plazebo vergleichbarem Sicherheitsprofil, erklärte er.
Spiriva® Respimat® ist als Zusatztherapie bei erwachsenen Asthmatikern zugelassen, die als Basistherapie eine Kombination aus ICS (> 800 µg Budesonid/ Tag oder Äquivalent) und LABA erhalten, und die im Vorjahr mind. eine schwere Exazerbation erfahren haben. Nach erfolgreichen Studien mit mehreren hundert Kindern (ab 1 Jahr) ist die Zulassung für das Medikament für Kinder und Jugendliche mit Asthma beantragt.
Mit drei Fragen zum Ziel
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- Hatten Sie im vergangenen Monat Schlafprobleme aufgrund ihrer Asthmasymptome (einschließlich Husten?)
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- Hatten Sie tagsüber ihre typischen Asthmasymptome (Husten, pfeifende Atmung, Engegefühl in der Brust oder Atemnot)?
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- Hat ihr Asthma Sie bei Ihren Alltagsaktivitäten (Hausarbeit, Arbeit usw.) beeinträchtigt? (Ein Nein zu allen Fragen entspricht kontrolliertem Asthma)
Quelle: Fachpressekonferenz: „Alle mal tief durchatmen – Asthma-Therapie im Spagat zwischen Praxisalltag und Leitlinien“, Boehringer Ingelheim, Dresden, April 2017