Um die Versorgung von Patientinnen mit Nierenerkrankungen vor, während und nach der Schwangerschaft zu verbessern, ist eine neue S2k-Leitlinie veröffentlicht worden. Die Leitlinie empfiehlt, chronisch nierenkranke Frauen bereits im Vorfeld einer Schwangerschaft über das höhere Risiko von Schwangerschaftskomplikationen aufzuklären.
Beispielsweise haben Frauen mit einer gleichzeitig bestehenden Hypertonie (>160/>110 mmHg) ein höheres Risiko für Präeklampsie mit akutem Nierenversagen, Schlaganfall und Frühgeburt, heißt es in der Leitlinie. Frauen nach einer Nierentransplantation sollten für das darauffolgende Jahr sichere und effektive Verhütungsmethoden empfohlen werden.
Für die Zeit während der Schwangerschaft werden bestimmte medikamentöse Behandlungen und Vorsorgeuntersuchungen aufgelistet. So sollten Frauen mit einer chronischen Nierenerkrankung G3–5 (EGFR <60 ml/min) oder A3 (Albuminausscheidung >300 mg/d) eine Thromboseprophylaxe mit niedermolekularem Heparin während der Schwangerschaft und im Wochenbett erhalten.
Auch für die postpartale, möglichst interdisziplinäre Betreuung haben die Leitlinienautoren Empfehlungen erarbeitet. Die Auswahl der Medikation sollte in dieser Zeit, falls nephrologisch vertretbar, eine Unbedenklichkeit für das Kind berücksichtigen, um Stillen zu ermöglichen. Ein Beispiel: Nicht-steroidale Antiphlogistika sollten in der postpartalen Phase zur Schmerztherapie nicht gegeben werden, alternativ Paracetamol.
Die Leitlinie ist erreichbar auf www.hausarzt.link/yhL5d