Liebe Leserinnen, liebe Leser,
20 Prozent der Menschen mit Diabetes sprechen nicht offen über ihre Erkrankung – selbst im engsten Familienkreis nicht. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage von forsa unter 750 Menschen mit Diabetes. Dabei ist das Totschweigen auch eine Frage des Alters: In der Gruppe der über 75-Jährigen ist der Anteil derjenigen mit 79 Prozent am höchsten.
Wenn Angehörige oder Freunde im Unklaren gelassen werden, kann das insbesondere für alte Menschen schnell gefährlich werden, da viele Unterstützung brauchen bei der Pilleneinnahme und -überwachung, in einer eventuell anstehenden Ernährungsumstellung oder in der Koordination und Organisation von Arztbesuchen und sportlichen Aktivitäten. Aber vielleicht ist es ja nicht unbedingt Absicht der Senioren; jeder vierte Bewohner eines Pflegeheims leidet an Diabetes. Häufig gesellt sich zu der Stoffwechselerkrankung auch noch eine Demenzerkrankung, was die Behandlung und auch die Kommunikation zusätzlich erschwert.
Die positive Nachricht jedoch aus dieser Umfrage: Knapp die Hälfte der Patienten mit Diabetes geht ganz offen mit dem Thema um (s. Grafik). Überraschend vielleicht: Männer haben im Arbeitsleben weniger Hemmungen, sich darüber mit nahestehenden Arbeitskollegen auszutauschen als Frauen (30 Prozent zu 21). Nur sieben Prozent der Befragten fühlen sich generell sowohl im privaten als auch im Berufsleben durch ihre Erkrankung benachteiligt.
Wenn Diabetes für einige ein Tabu ist, wird der Hausarzt als Ansprechpartner umso wichtiger. Wie sind Ihre Erfahrungen als Hausärztin/Hausarzt? Gibt es eventuell bestimmte „Patiententypen“, die über ihre Erkrankung einfach nicht reden wollen, egal, worum es sich handelt und welches Alter diese Patienten haben? Lassen Sie uns teilhaben an Ihren Erfahrungen. Wir geben Ihnen gerne den Platz für eine Veröffentlichung in Der Hausarzt.
Es grüßt Sie Ihre
Dr. Monika von Berg
Chefredakteurin „Der Hausarzt“