Nur für wenige Lebensmittel kann derzeit nachgewiesen werden, dass diese signifikant mit einem Krebsrisiko assoziiert sind, so das Ergebnis eines Umbrella-Reviews. Die Auswertung zahlreicher Metaanalysen durch eine Arbeitsgruppe um Dr. Konstantinos Tsilidis aus Griechenland konnte einen Zusammenhang insbesondere für Alkohol nachweisen.
Dieser erhöht das Risiko für Dickdarm-, Mastdarm-, Brust-, Speiseröhren- und Leberkrebs sowie für Kopf-Hals-Tumoren. Der Verzehr von Milch- und Vollkornprodukten und die Kalziumzufuhr wiederum können das Risiko, an einem kolorektalen Karzinom zu erkranken, positiv beeinflussen.
Ebenfalls invers assoziiert ist der Kaffeekonsum mit dem Risiko für Basalzellkarzinome der Haut sowie für Leberkrebs.
Ernährungsepidemiologische Studien sind häufig fehlerbehaftet, beispielsweise aufgrund der Selbstauskunft durch die Probanden mittels Fragebögen. Daher interessierten sich die Autoren des Umbrella-Reviews für die Qualität der Evidenz bei den 860 betrachteten Metaanalysen.
Doch nur zehn zeigten eine starke Evidenz. 55 Metaanalysen waren mehr oder weniger aussagekräftig. Bei 182 Analysen war die Evidenz schwach und 613 Metaanalysen lieferten keine statistisch signifikanten Ergebnisse.
Die Autoren weisen darauf hin, dass ihre Gesamtauswertung auf Ergebnissen beruhe, die in den Metaanalysen nur aus Beobachtungsstudien gewonnen wurden. Um jedoch auch potenziell kausale Assoziationen ableiten zu können, seien Nachweise aus randomisierten kontrollierten Studien erforderlich.
Quelle: DOI: 10.1038/s41467-021-24861-8