Diabetes-Prävention und Klimaschutz sind zwei Seiten einer Medaille. Darauf macht die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) aufmerksam. Eine gesunde Lebensführung mit körperlicher Bewegung und frischen heimischen Nahrungsmitteln sei nicht nur die beste Vorbeugung gegen Diabetes Typ 2 – sie schütze gleichzeitig das Klima.
So verursache das gegenwärtige energieintensive Nahrungsmittelsystem wissenschaftlichen Berechnungen zufolge etwa ein Viertel der globalen Treibhausgasemissionen. Gleichzeitig verleite es zum Überkonsum von verarbeiteten, hochkalorischen und tierischen Produkten mit viel Salz, Zucker und gesättigten Fetten.
Die DDG verweist unter anderem auf Daten des Lancet Countdown-Berichts 2020, dem zufolge die Haltung von Wiederkäuern – in diesem Fall hauptsächlich Rinder – im Jahr 2017 für 62 Prozent der Treibhausgasemissionen des Landwirtschaftssektors in Deutschland verantwortlich war.
Ein Viertel der Treibhausgasemissionen in Europa erzeuge zudem der Verkehrssektor, so die DDG. Zugleich sei unsere auf fossilen Brennstoffen basierende Mobilität die Hauptursache für Luftverschmutzung im urbanen Raum und fördere einen bewegungsarmen Lebensstil.
Die politisch Verantwortlichen müssten endlich gesundheitsfördernde Lebensverhältnisse schaffen, kritisiert DDG-Geschäftsführerin Barbara Bitzer: “Es ist dringend notwendig, gesunde Lebensmittel von der Mehrwertsteuer zu befreien und gleichzeitig die Mehrwertsteuer für ungesunde Produkte anzuheben, Rad- und Fußwege auszubauen, Kindern und Jugendlichen täglich eine Stunde Bewegung in Kita und Schule zu ermöglichen und – wie es bereits internationaler Konsens ist – Kinder vor Werbung für gesundheitsgefährdende Produkte durch ein entsprechenden Verbot zu schützen.”
red