Migräne tritt deutlich häufiger auf als ein zervikogener Kopfschmerz. Daran erinnert die Deutsche Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG). Die DMKG hatte zwischen November 2020 und Januar 2021 eine Umfrage durchgeführt, an der 150 Hausärzte teilnahmen.
Den Ergebnissen zufolge diagnostizieren 69 Prozent der befragten Hausärzte bei ihren Patienten oft zervikogenen Kopfschmerz. Wurden die Hausärzte nach den häufigsten Kopfschmerzarten ihrer Patienten befragt, nahm die Diagnose zervikogener Kopfschmerz im Ranking den zweiten Platz nach dem Spannungskopfschmerz ein. Die Umfrage ergab zudem, dass die Hausärzte Kopfschmerzpatienten am zweithäufigsten an Orthopäden überweisen.
Die DMKG befürchtet daher, dass in vielen Fällen Migräne mit zervikogenem Kopfschmerz verwechselt wird. Migräne sei der häufigste schwere Kopfschmerz, der Patienten zum Arzt führt. Spannungskopfschmerzen seien zwar am häufigsten, doch weniger intensiv und meist erst dann ein Grund für einen Besuch beim Arzt, wenn sie sehr oft auftreten.
Die Prävalenz zervikogener Kopfschmerzen beträgt laut DMKG schätzungsweise 0,4 bis 2,5 Prozent und ist damit deutlich geringer als die Prävalenz der Migräne, die im Mittel bei zirka zehn Prozent liegt. Es sei wissenschaftlich belegt, dass bei mehr als zwei Drittel der Migränepatienten oft Nackenschmerzen vorkommen – diese seien allerdings Folge und nicht Ursache der Migräne.