© andrii - stock.adobe.com, The Ocean League - stock.adobe.com Auch eine Fernsehsendung kann die Stimmung verbessern
Wo das stattfand, war unwichtig, Hauptsache draußen in der Natur. Die meisten Teilnehmer hatten Wälder, Parks oder Grünflächen im Umkreis von nur drei Kilometern aufgesucht.
Diese Studie stammt aus der Vor-Corona-Zeit. Doch das Ergebnis macht Hoffnung. Selbst, wenn man in der Nähe bleiben muss, gibt es Möglichkeiten, sich zu entstressen. Ein Spaziergang im Park mit oder ohne Hund, Vögel zu beobachten, Enten zu füttern, den Frühling knospen zu sehen, all das hilft in diesen Krisenzeiten, macht den Kopf frei und stärkt das Wohlgefühl.
Und all das kann man auch alleine oder mit der Familie machen und genauso davon profitieren.
Eine kleine, nicht-repräsentative Studie aus den USA zeigt, dass sich die Menschen dessen auch sehr bewusst sind und dass Outdoor-Aktivitäten in der Corona-Zeit deutlich zugenommen haben. Forscher der University of Vermont haben Anfang Mai 2020, also zu einer Zeit von strengen Kontaktbeschränkungen, 3.200 Menschen in Vermont online dazu befragt.
Das Ergebnis: Spaziergänge hatten um 70 Prozent zugenommen und Naturbeobachtungen um 64 Prozent. Andere haben sich alleine nach draußen begeben, um einfach mal zu chillen (Zunahme um 58 Prozent) oder um zu fotografieren oder anderen kreativen Beschäftigungen nachzugehen (plus 54 Prozent). Fast 60 Prozent gaben an, sich nach ihren Outdoor-Aktivitäten psychisch besser und insgesamt wohler zu fühlen.
Sogar Natursendungen heben die Stimmung
Wer trotzdem partout nicht nach draußen will oder wer vorübergehend im Haus bleiben muss, der sollte sich gute Natur-Dokumentationen im Fernsehen anschauen. Denn schon das hilft gegen die typischen Lockdown-Symptome wie schlechte Stimmung, Langeweile und Ängstlichkeit. Das Team der Universität Exeter hat im Oktober 2020 eine neue, allerdings viel kleinere Studie veröffentlicht und gezeigt, dass schon Natursendungen im Fernsehen die Stimmung heben, negative Emotionen reduzieren und der Langeweile entgegenwirken.
96 Teilnehmer wurden zuerst extrem gelangweilt: Sie mussten ein Video anschauen, in der jemand seine Arbeit in einer Firma für Bürobedarf schildert. Danach sahen sie einen guten TV-Film über Korallenriffe, entweder im Fernsehen, im 360-Grad-Video über Virtual-Reality-(VR)-Headsets oder ebenfalls über VR-Headsets, aber zusätzlich mit interaktiven Grafiken auf dem Computer.
Alle drei Methoden reduzierten negative Emotionen wie Traurigkeit und vor allem Langeweile. Die interaktive Betrachtungsweise hatte den stärksten positiven Effekt. Die Probanden fühlten sich danach glücklicher und enger mit der Natur verbunden als vorher.
Aber schon die Fernsehsendung konnte die Stimmung verbessern. Was für eine gute Nachricht für Menschen in Covid-19-Quarantäne, die ihr Haus nicht verlassen dürfen. “Auch sie können von einer Dosis digitaler Natur profitieren”, kommentierte die Studienleiterin und Biomedizinerin Nicky Yeo.
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