Die eosinophile Ösophagitis (EoE) ist eine chronisch entzündliche, immunvermittelte Erkrankung. Leitsymptom ist die Dysfunktion der ösophagealen Motilität mit Dysphagie oder Bolusimpaktion. Nach neueren Untersuchun-gen sind häufiger gut ausgebildete jüngere Männer betroffen. Diagnostiziert wird die Erkrankung durch den Gastroenterologen mittels Ösophago-Gastro-Duodenoskopie mit Biopsien, deren histologische Untersuchung eine eosinophile Entzündung zeigt. Typische endoskopische Befunde sind ringförmige Einschnürungen, Ödeme, weißliche Exsudate, rote Furchen, Krepppapierzeichen und Stenosen. “Aber ein normaler endoskopischer Befund schließt die Erkrankung nicht aus, so dass bei Verdacht immer biopsiert werden sollte”, betonte Prof. Ralf Kiesslich aus Wiesbaden.
Bei den Betroffenen liegt häufig eine Disposition gegen bestimmte Nahrungsmittelallergene vor, so dass die Erkrankung durch eine strikte Six-Food-Eliminationsdiät mit Vermeiden von Milch, Weizen, Soja, Eiern, Nüssen, Fisch/Meeresfrüchten behandelt werden kann. Doch eine so strenge Diät ist im Alltag kaum praktikabel. Eine lang-fristige Off-label-Therapie mit hochdosierten PPIs ist nur bei einem Drittel der Patienten wirksam.
Die einzige bisher zugelassene Akuttherapie der EoE bei Erwachsenen ist die lokal wirksame Budesonid-Schmelztablette mit Brause-eigenschaften (Jorveza®). Damit konnte in Studien mit einer Dosierung von 2 x 1 mg/Tag nach 12 Wochen eine klinisch-histologische Remission bei 85% der Patienten erreicht werden.
Nach Absetzen der Therapie mit topischen Steroiden kam es in einer klinischen Studie bei 82% innerhalb von durchschnittlich 22 Wochen zu einem Rezidiv. Dies kann, wie eine neuere Studie zeigt, durch eine Erhaltungstherapie mit der Budesonid-Schmelztablette in einer niedrigeren, bislang noch nicht zugelassenen und nicht verfügbaren Dosierung verhindert werden.
Quelle: Seminar: XVIII. Gastroenterologie-Seminarwoche Titisee, 01.-05.02.20, Veranstalter: Falk Foundation e.V.