UpdateCoronavirus gibt weiter Rätsel auf

Fast zwei Monate nach Auftauchen des ersten Falls hält das Coronavirus noch immer die Welt in Atem. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt vor einem Engpass an Schutzmaterialien. Unterdessen liefert die Forschung erste Erkenntnisse - die bestehende Praxisempfehlungen bestätigen.

Test auf das Coronavirus: Die WHO unterstützt aktuell schwächere Staaten, um eine weitere Ausbreitung des neuen Virus einzudämmen.

Berlin/Genf. Der weitere Verlauf der Coronavirus-Epidemie ist aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schwer vorherzusagen. Er wolle nicht über die mögliche Ausbreitung spekulieren, erklärte WHO-Experte Michael Ryan am Donnerstag (6. Februar) auf einer Pressekonferenz in Genf. Außerhalb der besonders betroffenen Gebiete in China scheine die Lage im Moment allerdings relativ stabil zu sein.

Nach Angaben der WHO sind in China aktuell mehr als 28.000 Fälle der neuen Lungenkrankheit bestätigt. Mehr als 560 Menschen seien daran gestorben. Außerhalb von China und Hongkong gibt es demnach mehr als 200 Fälle in zwei Dutzend Ländern und einen Todesfall.

250.000 Tests für schnelle Diagnosen verschickt

WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus warnte am Freitag (7. Februar) unterdessen davor, dass es im Kampf gegen 2019-nCoV zu einem weltweiten Engpass an Schutzkleidung kommen könnte. “Wir schicken Tests, Masken, Handschuhe, Atemschutz und Kittel in alle Regionen der Welt, aber die Welt blickt einem chronischen Mangel an persönlicher Schutzausrüstung entgegen, wie Sie sich vielleicht vorstellen können”, sagte Tedros. Die WHO verschicke 250.000 Testsets an 70 Labore weltweit, um den Nachweis von Infektionen zu beschleunigen. Zudem würden unter anderem eine halbe Million Gesichtsmasken und 350.000 Paar Handschuhe an Einrichtungen in 24 Länder verschickt.

Unterdessen seien weitere Länder dem Appell gefolgt, ebenfalls ihre Daten zum Coronavirus mit der WHO zu teilen. “Mehrere Länder haben diese lebenswichtigen Daten mit uns geteilt und andere haben in Aussicht gestellt, dass sie das bald ebenfalls machen werden”, so Tedros. Und dies ist von zentraler Bedeutung: Zwar seien die Fortschritte bei der Analyse der Krankheit erstaunlich, allerdings gebe es weiter offene Fragen unter anderem zum Ursprung der Erkrankung, sagte Tedros. Die weltweit führenden Experten zum Coronavirus werden sich kommende Woche (11./12. Februar) in Genf treffen, um alle aktuellen Erkenntnisse zur neuen Lungenkrankheit zusammenzutragen.

Eine Frage bei dem Treffen wird auch sein, wie ansteckend das Virus wirklich ist. „Der Erreger ist deutlich infektiöser als ursprünglich angenommen”, sagt der Infektionsepidemiologe Lars Schaade, Vizepräsident des Robert Koch-Instituts (RKI).

Ausbreitungswege noch nicht geklärt

Nach Auskunft chinesischer Mediziner kann sich das Virus möglicherweise auch über das Verdauungssystem verbreiten. Sie hatten den Erreger in Stuhlproben gefunden, nachdem sie festgestellt hatten, dass einige Patienten Durchfall statt üblicherweise Fieber bekommen hatten. Nach RKI-Angaben ist jedoch noch nicht abschließend geklärt, ob man sich tatsächlich auf diese Weise anstecken kann. Auch von der Mutter auf das Neugeborene ist das Virus nach Erkenntnissen in China wahrscheinlich übertragbar.

Auch die Sterblichkeit lässt sich nach aktuellem Stand der Forschung kaum bewerten. Der Anteil der Infizierten, der an der Lungenerkrankung stirbt, liegt nach derzeitigen Daten in China bei etwa 2 Prozent – höher als bei einer Grippe. Aber: Experten gehen davon aus, dass in China oft erst schwerwiegende Fälle gemeldet werden und die Zahl daher nicht repräsentativ sei. Außerhalb Chinas ist die Fallsterblichkeit gegenwärtig tatsächlich geringer.  Prof. Clemens Wendtner, der in der München Klinik Schwabing sieben Infizierte betreut, geht davon aus, dass “die Sterblichkeit deutlich unter einem Prozent liegt, eher sogar im Promillebereich”.

Die WHO braucht in den kommenden drei Monaten zusätzlich mehr als 600 Millionen Euro für die Eindämmung des in China aufgetauchten neuen Coronavirus. Nach den Berechnungen sind 675 Millionen Dollar (613 Millionen Euro) nötig, um auch ärmeren Ländern zu helfen, sich auf einen möglichen Ausbruch vorzubereiten.

Mit Material von dpa

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