Der Aderlass war für den großen Arzt Galen das Allheilmittel schlechthin. Bei jeder Krankheit war ein Aderlass die richtige Therapie, etwa bei Akne, Lungenentzündung, Epilepsie, Schlaganfall, Kopfschmerzen und Fieber, sogar bei Blutverlust. Werde Blut abgelassen, würden damit schädliche Stoffe ausgeschieden, und das Ungleichgewicht der Körpersäfte, das zu der Krankheit geführt habe, könne wieder ausgeglichen werden, so die Theorie. Damit der Aderlass wirksam sei, sollten mindestens 200 g Blut abgelassen werden. Als Maximalmenge empfahl Galen 680 g.
Medizinhistorische SchlaglichterAntikes Rom
Die meisten freien Ärzte im antiken Rom waren Griechen, die das hippokratische Medizinkonzept mitbrachten. Darunter waren Dioskurides, der berühmteste Pharmakologe des Altertums, und Galenos von Pergamon, einer der größten Ärzte der Antike überhaupt. Galens medizinische Theorien, die er in vielen Schriften niederlegte, wurden die Basis der europäischen Medizin. 1.500 Jahre lang galt seine Lehre als unumstößlich.