Das Hauptanliegen der Behandlung des Diabetes ist, die kardiorenale Morbidität und Mortalität zu vermindern. Durch konsequente Senkung von Blutzucker, Blutdruck und Lipiden lässt sich schon eine ganze Menge erreichen. Doch es bleibt ein hohes residuales Risiko bestehen. Dieses lässt sich weiter reduzieren durch Substanzen, die nicht nur den Blutzucker, sondern auch das kardiovaskuläre Risiko senken. Nachgewiesen ist dies z.B. für den SGLT2-Hemmer Empagliflozin, erklärte Prof. Baptist Gallwitz vom Universitätsklinikum Tübingen.
Die EMPA-REG-OUTCOME-Studie hat bei Diabetes-Patienten mit hohem kardiovaskulärem Risiko unter anderem eine signifikante Senkung der kardiovaskulären Mortalität um 38% durch Empagliflozin relativ zu Placebo gezeigt. Dieser Effekt wurde schon sehr frühzeitig deutlich. Alle Subgruppen profitierten gleichermaßen. Auch das Risiko für eine Hospitalisierung wegen Herzinsuffizienz war in der Empagliflozin-Gruppe signifikant um 35% geringer, gleichermaßen bei Patienten mit und ohne vorbestehende Herzinsuffizienz. Schließlich konnte Empagliflozin das Risiko für Neuauftreten oder Verschlechterung einer Niereninsuffizienz signifikant relativ um 39% vermindern.
Die Ergebnisse dieser und anderer Outcome-Studien haben sich auf die Empfehlungen zur Diabetestherapie ausgewirkt: Patienten mit kardiovaskulären Vorerkrankungen oder einem hohen Risiko dafür sollten frühzeitig nach Metformin einen SGLT2-Hemmer oder ein GLP-1-Analogon bekommen. Der G-BA hat inzwischen Empagliflozin im Rahmen des DMP Diabetes als Praxisbesonderheit definiert.
Quelle: Pressekonferenz “Typ-2-Diabetes als Multiorganerkrankung: Übergreifende Therapieoptionen und neue Daten zu Empagliflozin”. Veranstalter: Boehringer Ingelheim, Lilly. Barcelona, 16.09.19